Ukraine Krieg: Diese Einheit soll für Butscha-Massaker verantwortlich sein
Im Netz wird eine im Ukraine-Krieg eingesetzte Artillerieeinheit aus Sibirien für die mutmasslichen Kriegsverbrechen in Butscha verantwortlich gemacht.
Das Wichtigste in Kürze
- Aktivisten wollen die mutmasslichen Kriegsverbrecher von Butscha identifiziert haben.
- Es handelt sich um eine sibirische Einheit, die seit Beginn nahe Kiew stationiert war.
- Laut Augenzeugen waren zuletzt aber auch die brutalen Tschetschenen-Truppen in Butscha.
Den ukrainischen Soldaten bot sich im Ukraine-Krieg mit der Rückeroberung in Butscha ein Bild des Schreckens: Die Strassen waren mit Leichen von Zivilisten übersäht, ganze Familie wurden ausgelöscht. Die Ukrainische Generalstaatsanwaltschaft hat zu den Kriegsverbrechen eine Untersuchung angekündigt. Die grosse Frage: Wer ist verantwortlich?
Laut der ukrainischen Aktivistengruppe «InformNapalm» stammen die möglichen Übeltäter aus Sibirien. Es soll sich demnach um Oberstleutnant Azatbek Omurbekow und seine Einheit 51460, die 64. motorisierte Artilleriebrigade, handeln. Die Truppe aus der Chabarowsk-Region an der Grenze zu China war seit Beginn des Einmarsches nahe Kiew stationiert.
In einem inzwischen zensierten Reddit-Post schrieben die Aktivisten im Ukraine-Krieg: «Es ist uns gelungen, die private Adresse des russischen Henkers zu finden.» Darunter war die E-Mail-Adresse und die Telefonnummer des 40-jährigen Oberstleutnant angegeben.
Die Daten stammen demnach aus einer Liste, die das ukrainische Verteidigungsministerium am Montag online stellte. Wie «Kyiv International» berichtete, enthält die Liste die Namen, Dienstgrade und Passdaten der Mitglieder der Artilleriebrigade. Diese soll den Kiewer Vorort Butscha bis zum Abzug am 31. März besetzt gehalten haben.
Ukraine-Krieg: Auch brutale Tschetschenen-Truppen in Butscha
Laut «Corriere della Sera» standen in Butscha und den naheliegenden Gebieten aber auch Panzertruppen der 36. Armeegarde aus dem russischen Distrikt Fernost sowie ein Teil des 331. Regiments der 98. Fallschirmjägerdivision im Einsatz.
Laut Augenzeugen sollen bis kurz vor der Befreiung zudem die brutalen Kadyrowiten ihr Unwesen getrieben haben. Dabei handelt es sich um die Truppen des als «Bluthund von Putin» bezeichneten tschetschenischen Präsidenten Ramsan Kadyrow.
Gegenüber dem polnischen Sender «Belsat TV» meinte der Überlebende Wladislaw Kozlowsky: «In der letzten Woche sind täglich durch Wohngebiete gelaufen und haben auf jeden geschossen, den sie gesehen haben.»