Ukraine-Krieg: Diese Länder wollen Panzer nach Kiew liefern
Das Wichtigste in Kürze
- Deutschland liefert nach langem Zögern Leopard-Panzer an die Ukraine.
- Scholz bezeichnete das als «ersten Schritt», weitere militärische Rüstung könnte folgen.
- Auch weitere westliche Staaten liefern Panzer an das von Russland angegriffene Land.
Nach langem Zögern entschied Deutschland am Mittwoch, der Ukraine nun doch 14 Leopard-Panzer zu liefern. Laut dem Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius könnten die ersten Panzer in drei Monaten in der Ukraine eintreffen.
Bundeskanzler Olaf Scholz sprach sogar von weiteren Lieferungen, wie Luftverteidigungssysteme, schwerer Artillerie und Mehrfachraketenwerfern.
Ebenso erlaubt die Bundesregierung anderen Nato-Staaten, in Deutschland produzierte Panzer zu liefern. Polen reichte am Dienstag den Antrag zur Export-Erlaubnis von 14 Leopard-Panzern für den Ukraine-Krieg ein. Deutschland sagte zu.
Welche anderen westlichen Staaten unterstützen das angegriffene Land im Ukraine-Krieg? Deutschland handelt mit diesem Schritt keineswegs allein – die Liste wird länger.
Vereinigte Staaten
Joe Biden sicherte der Ukraine die Lieferung von 31 Abrams Kampfpanzern vom Typ M1 zu. So schnell wie möglich sollen ukrainische Soldaten in die Bedienung des Panzers eingewiesen werden, so der Präsident. Rüstungskonzern vom Abrams-Panzer ist General Dynamics.
Das Modell gehört in seiner neusten Ausführung zu den modernsten Panzern weltweit, heisst es. Hingegen ist der Panzer mit 67 Tonnen sehr schwer und verbraucht viel Treibstoff.
Kanada
Am Donnerstag hat auch Kanada Kampfpanzer-Lieferungen an die Ukraine angekündigt. Der nördliche Nachbar der USA will in einem ersten Schritt vier Modelle vom Typ Leopard ins Kriegsgebiet schicken. Die Lieferung werde «in den kommenden Wochen» erfolgen, sagte Verteidigungsministerin Anita Anand bei einer Pressekonferenz in Ottawa.
Zudem sollten kanadische Soldaten ihre ukrainischen Pendants bei der Inbetriebnahme der Panzer unterstützen. Ausserdem denke Kanada darüber nach, zu einem späteren Zeitpunkt noch mehr Panzer zu schicken.
Grossbritannien
Als erste Regierung sagte die britische Regierung der Ukraine bereits am 14. Januar die Lieferung von 14 Challenger-Panzern zu.
Frankreich
Einen definitiven Entscheid für die Unterstützung Kiews im Ukraine-Krieg hat die französische Regierung noch nicht gefällt. Erwägt wird jedoch die Lieferung von Leclerc-Panzern. Wegen einiger Missionen im Ausland stünden nur eine begrenzte Anzahl Panzer zur Verfügung. So erklärte Frankreich das Zögern.
Tschechien
«Es ist jetzt nicht möglich, die Leoparden weiterzuschicken, weil wir diese Panzer für unsere Sicherheit brauchen.» Der Ministerpräsident Tschechiens Petr Fiala sagte nach einem Treffen mit Scholz in Berlin, dass man nicht auf Leopard-2-Kampfpanzer verzichten wolle.
Letztes Jahr unterstützte die tschechische Regierung das von der Invasion betroffene Land im Ukraine-Krieg mit zwölf T-72-Kampfpanzern. Im Zuge des Ringtauschs sagte Berlin der Regierung in Prag dafür 14 Leopard-2-Panzer und einen Berge-Panzer zu.
Norwegen
Auch aus Norwegen könnte bald Hilfe kommen. Dem norwegischen Rundfunksender NRK sagte Verteidigungsminister Björn Arild Gram: Die norwegische Regierung unterstütze es, der Ukraine Panzer zu überlassen und werde selbst dazu beitragen. Unklar bleibt dabei, wie viele Leopard-Panzer geliefert werden.
Glauben Sie, dass der Ukraine-Krieg bald endet?
Niederlande
Das Land leaste von Deutschland Leopard-Panzer. Mark Rutte, der Ministerpräsident, ist dabei nicht abgeneigt, diese der Ukraine zu liefern.
In Brüssel sagte er: «Wir haben sie geleast, das heisst, dass wir sie kaufen können, das heisst, dass wir sie spenden können.»
Spanien
Verteidigungsministerin Margarita Robles gab bekannt: Ihr Land ist bereit, Leopard-2-Panzer zu liefern.
Portugal
«In den kommenden Tagen» wolle die Regierung über die Lieferung von Leopard-Kampfpanzern an die Ukraine entscheiden. Das sagte Verteidigungsministerin Helena Carreiras. «Es bestehen aber keine Zweifel, dass sich Portugal beteiligen und der Ukraine helfen wird.»
Finnland
Die finnische Regierung schliesst sich den Panzerlieferungen westlicher Staaten an. Da Finnland nicht der Nato angehöre, sei der Umfang jedoch begrenzt. Die Verteidigung des Landes dürfe nicht gefährdet werden.