Ukraine-Krieg: Kreml schäumt nach Panzer-Lieferungen an Ukraine
Deutschland wird Panzer in die Ukraine für den Ukraine-Krieg liefern. Russland schäumt vor Wut und spricht von einer «gefährlichen Entwicklung.»
Das Wichtigste in Kürze
- Nach der Bekanntgabe der Panzer-Lieferung von Deutschland äussert sich der Kreml.
- Russland spricht von einer «eklatanten Provokation und einer gefährlichen Entwicklung».
- Putin-Propagandisten fordern sogar die Bombardierung des Landes.
Deutschland bestätigte am Mittwoch die geplante Lieferung von «Leopard-Panzer» an die Ukraine. Insgesamt will die Bundesregierung dem Verteidigerland 14 Stück für den Kampf im Ukraine-Krieg liefern.
Olaf Scholz erwähnte sogar weitere mögliche Lieferungen von Luftverteidigungssystemen, schwerer Artillerie und Mehrfachraketenwerfern. Es ist eine grosse Kehrtwende gegenüber der früheren Zurückhaltung des Bundeskanzlers.
Russland reagierte erbost und brandmarkte den Schritt von Deutschland als «eklatante Provokation». In Moskau hiess es, dass die Lieferung der Panzer «dauerhafte Spuren hinterlassen werde» und zu «nichts Gutem» führen würde.
«Direkte Beteiligung»
Aussenminister Sergej Lawrow beschuldigte am Donnerstag den Westen, sich «direkt am Konflikt zu beteiligen». «Sie sollten nicht sagen, dass die USA und die Nato nicht an diesem Krieg teilnehmen», so Lawrow. «Sie sind direkt daran beteiligt, und zwar nicht nur durch die Bereitstellung von Waffen. Sondern auch durch die Ausbildung von Personal.»
Kreml-Sprecher Dimitri Peskow meinte, dass er sich sicher sei, dass viele Experten die «Absurdität dieser Idee» verstehen würden. Der Plan sei technisch desaströs. Vor allem werde aber auch das Potenzial überschätzt, das es der ukrainischen Armee hinzufügen werde, so Peskow. «Diese Panzer brennen genau wie alle anderen.»
Der russische Botschafter in Deutschland, Sergei Jurjewitsch Netschajew, sprach von einer «äussert gefährlichen Entscheidung». «Der Konflikt wird damit auf eine neue Ebene der Konfrontation gebracht.»
Ukraine-Krieg: Propagandisten fordern Bombardierung von Deutschland
Auch die russischen Propagandisten liessen ihrer Wut freien Lauf. So forderte etwa Yevgeny Satanovsky das deutsche Parlament, also das Reichtagsgebäude, durch einen Atomschlag zu zerstören. Diese Aussage machte der Präsident des Moskauer Insituts für den Nahen Osten gegenüber dem Sender «Waldman-LINE».
Putins Lieblingspropagandist Wladimir Solowjow sieht die Entscheidung der Panzer-Lieferung als Beweis dafür, dass Deutschland sich direkt dem Ukraine-Krieg angeschlossen hat. «Es ist an der Zeit, eine klare und entschlossene Botschaft zu senden. Wir betrachten Deutschland jetzt als direkte Partei des Konflikts (...) und wir werden ihr Territorium, Militärstützpunkte und andere Standorte als legitime Ziele betrachten.»
Eine weitere führende Putin-Propagandistin, Margarita Simonyan, schrieb auf Telegram, dass Deutschland, als nächstes auch «Gaskammern» in die Ukraine schicken werde. In Anspielung auf die Gaskammern der Nazis im 2. Weltkrieg schrieb Simonyan: «Kurz vor dem Sommer werden auch diese Lieferungen erwartet.»