Der Ukraine-Krieg vertreibt viele Kinder aus ihrem Heimatland. Die Zahl ist nach sechs Wochen bereits ungewöhnlich hoch.
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Vertriebene ukrainische Kinder in der Stadt Dnipro - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Fast zwei Drittel aller Ukraine-Kinder sind laut Unicef auf der Flucht.
  • Das UN-Kinderhilfswerk befürchtet Hunger bei daheimgebliebenen Kindern.
  • Bei einem Treffen des UN-Sicherheitsrates stand auch die Lage der Frauen im Mittelpunkt.
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Seit Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine mussten nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks Unicef fast zwei Drittel aller ukrainischen Kinder ihr Zuhause verlassen.

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Von den rund 7,5 Millionen Kindern bis 18 Jahren seien 2,8 Millionen innerhalb des Landes vertrieben worden und zwei Millionen ins Ausland geflohen, sagte der Leiter der Nothilfeprogramme von Unicef, Manuel Fontaine, am Montag in New York.

Ukraine-Krieg: Zurückgebliebenen Kindern droht Hunger

«In sechs Wochen ist das einfach unglaublich», sagte Fontaine, der nach eigenen Angaben noch nie eine so grosse Zahl an geflohenen Kindern in so kurzer Zeit erlebt hat.

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In Decken gehüllt sitzen Kinder, die vom Ukraine-Krieg geflüchtet sind. - dpa

Von den ukrainischen Kindern, die noch nicht auf der Flucht sind, ist fast die Hälfte von Hunger bedroht, wie Fontaine nach der Rückkehr von einem Besuch in der Ukraine warnte. Am schlimmsten sei die Situation im Ukraine-Krieg in Städten wie Mariupol und Cherson, «wo Kinder und ihre Familien seit Wochen ohne fliessendes Wasser und sanitäre Einrichtungen, regelmässige Lebensmittelversorgung und medizinische Versorgung leben», sagte Fontaine.

Gefahr auch für Frauen

Die Lage der Kinder und Frauen in der Ukraine stand am Montag auch im Mittelpunkt eines Treffens des UN-Sicherheitsrates. Vor dem Treffen beklagte die norwegische UN-Botschafterin Mona Juul, dass die allermeisten ukrainischen Kinder nicht mehr zur Schule gehen können. 5,7 Millionen Kinder seien von den landesweiten Schulschliessungen betroffen, sagte Juul vor Journalisten.

«Schulen sind wichtig, nicht nur für die Bildung, sondern auch, um Kinder vor Gewalt, sexuellem Missbrauch und sogar Menschenhandel zu schützen», sagte die Norwegerin.

Die UN-Frauenorganisation forderte unterdessen eine unabhängige Untersuchung zu sexueller Gewalt im Ukraine-Krieg. «Wir hören immer häufiger von Vergewaltigungen und sexueller Gewalt», sagte die Direktorin von UN Women, Sima Bahous. Diese Berichte müssten unabhängig untersucht werden, um für Gerechtigkeit zu sorgen und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.

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