Ukraine Krieg: Hacker gehen Russlands Führungsriege auf die Nerven
Immer wieder mischen sich Hacker-Kollektive in den Ukraine-Krieg ein. Mit einer Webseite sollen nun russische Beamte mittels Telefonstreichen geärgert werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Hacker wollen mit Scherztelefonaten bei russischen Beamten für Verwirrung sorgen.
- Per Mausklick sollen Internet-User geleakte Nummern anrufen können.
- Ein Computer-Magazin hat die Aktion getestet – mit durchwachsenem Erfolg.
Täglich setzen sich Berichten zufolge rund 3000 Hacker für die ukrainischen Streitkräfte im Kampf gegen Russland ein. So wurden während dem Ukraine-Krieg etwa Mails von russischen Staatsmedien geleakt oder Daten von Soldaten preisgegeben.
Nun soll sich ein internationales Hacker-Kollektiv eine neue Idee ausgedacht haben. Die Gruppe «The Obfuscated Dreams of Scheherazade (TODS)» hat eine Webseite lanciert, womit man russische Beamte ärgern kann. Das berichtet das Computer-Magazin «Wired».
Wie soll das funktionieren? Mit einem Klick können Besucher der Seite einen Anruf zwischen zwei zufällig ausgewählten, russischen Regierungsnummern auslösen. Der Auslöser kann beim Scherzanruf nicht aktiv teilnehmen, aber mithören.
Insgesamt seien dafür rund 5000 Telefonnummern geleakt worden. Darunter sollen etwa Mitglieder der Militärpolizei und des Parlaments sowie vom russischen Sicherheitsdienst sein.
Hacker hoffen im Ukraine-Krieg auf «Verwirrung»
Mit der Webseite namens «Waste Russian Time Today» wollen die Hacker offenbar für Chaos sorgen. «Wir hoffen auf Verwirrung. Wir wollen nur dazu beitragen, den russischen militärisch-industriellen Komplex zu ärgern», wird ein Mitglied von TODS von «Wired» zitiert.
Entsprechend lautet auch das Motto der Scherzanruf-Aktion: «Wer am Telefon hängt, kann keine Bomben werfen», heisst es auf der Internetseite. Laut dem Bericht sollen bereits über 5000 Besucher Anrufe ausgelöst haben.
«Wired» hat die Webseite getestet. Bei rund der Hälfte der Anrufe habe sich eine verwirrte russische Person gemeldet, andere Versuche seien auf einer Mailbox gelandet. Nur einmal nahmen zwei Menschen gleichzeitig ab.
Gemäss dem Magazin arbeitet TODS derzeit an einem möglichen Latenzproblem. Andere Medien berichten von Verbindungsschwierigkeiten.