Ukraine-Krieg: Insider glauben nicht mehr an Friedensverhandlungen
Gemäss Insidern hat Putin die Hoffnung auf eine friedliche Lösung im Ukraine-Krieg aufgegeben. Er wolle einfach noch so viel Territorium einnehmen wie möglich.
Das Wichtigste in Kürze
- UN-Chef António Guterres will heute in Moskau Putin zu Friedensverhandlungen bewegen.
- Gemäss Insidern hat dieser die Hoffnung auf einen Waffenstillstand aber aufgegeben.
- Stattdessen wolle er bis zum Kriegsende einfach noch so viel Land einnehmen wie möglich.
Die Nachricht war ein kleiner Hoffnungsschimmer am Kriegs-Horizont: António Guterres kündigte letzte Woche an, eine Audienz im Kreml erhalten zu haben. Der Uno-Generalsekretär reist heute nach Moskau, wo er Wladimir Putin persönlich zu einer friedlichen Lösung im Ukraine-Krieg bewegen will.
Doch dafür soll es bereits zu spät sein, berichten Kreml-Insider jetzt der «Financial Times». Denn Putin habe das «Interesse an Verhandlungen verloren». Stattdessen wolle er nun einfach noch so viel Territorium erobern wie möglich.
Kreml-Insider: Putin glaubt nicht mehr an Verhandlungserfolg
Gemäss den drei nicht namentlich genannten Insidern stehe ein «Deal» von der russischen Seite her nicht mehr zur Diskussion. «Es gab durchaus Hoffnung vor ein paar Wochen, Putin war hin- und hergerissen», wird eine Kreml-nahe Person zitiert.
Doch seit dem Untergang der «Moskwa» betrachte Putin die Friedensverhandlungen als «in einer Sackgasse angekommen». Der russische Präsident müsse im Ukraine-Krieg auf anderem Weg als Sieger herauskommen.
«Putin glaubt den Blödsinn wirklich, den er im russischen Fernsehen sieht. Er will ganz gross gewinnen», so einer der Insider. Der Plan sei darum, bis Kriegsende einfach noch so viel Territorium wie möglich einzunehmen. Putin bestreite zudem auch intern, dass seine Soldaten ukrainische Zivilisten töten würden.
Ukraine-Krieg: Russland gibt die Schuld vorsorglich dem Westen
Weder die ukrainische noch die russische Seite haben bisher auf den Bericht reagiert. Für Uno-Chef Guterres dürfte die angestrebte unmittelbare Waffenruhe so aber nur schwer aushandelbar sein.
Der russische Aussenminister Sergej Lawrow gab die Schuld an den feststeckenden Friedensverhandlungen derweil den USA und Grossbritannien. Er zeigte sich überzeugt, dass der Westen der Ukraine ihre Position vorgebe.
«Die USA wollen diesen Krieg. Sie raten Selenskyj jedes Mal, seine Position zu verschärfen. Wir sind sicher, dass die Haltung von Kiew eigentlich in London und Washington bestimmt wird.»