Ukraine-Krieg: Kadyrow befiehlt Russen, Frauen nach Demo zu schlagen
Nach Protesten gegen den Ukraine-Krieg soll Russen befohlen worden sein, ihre Frauen zu schlagen. Zudem würden ihre Verwandten an die Front geschickt.
Das Wichtigste in Kürze
- Vor zwei Wochen gingen zahlreiche Russinnen gegen die Teilmobilmachung auf die Strassen.
- Als Strafe soll ihren Ehemännern befohlen worden sein, sie zu verprügeln.
- Putins «Bluthund» Ramsan Kadyrow drohte zudem an, Angehörige in den Krieg zu schicken.
Der Vormarsch des ukrainischen Militärs im Süden der Ukraine geht unvermindert weiter. Russlands Frontlinie bröckelt zunehmend und so auch die Unterstützung für den Ukraine-Krieg in der Bevölkerung. Vor zwei Wochen waren zahlreiche Frauen in Tschetscheniens Hauptstadt Grosny aus Protest auf die Strasse gegangen – mit brutalen Konsequenzen.
Der Tschetschenen-Führer und enge Vertraute von Präsident Wladimir Putin, Ramsan Kadyrow, scheint mit äusserster Härte gegen die Demonstrantinnen vorzugehen. Nach Angaben der Menschenrechtsgruppe Memorial soll ihren Ehemännern befohlen worden sein, die Frauen zu schlagen.
Sollten sie sich weigern, würden es stattdessen die Ordnungskräfte tun. Als zusätzliche Strafe sollen männliche Verwandte der Demonstrantinnen «entführt» und an die Front geschickt werden.
Männliche Verwandte werden in Ukraine-Krieg geschickt
Laut Medienberichten erklärte Kadyrow die Frauen in einem Video zu «Feinden des Volkes». «Einige Leute schreiben, man müsse sich der Teilmobilisierung widersetzen», so Putins «Bluthund».
Und weiter: «Der Präsident und Oberbefehlshaber weiss, was notwendig ist. Niemand sollte auf diese Weise über seine Entscheidungen diskutieren. Diejenigen, die protestieren, sind die Feinde des Volkes. Sie sollten verhaftet und ihre männlichen Verwandten in den Krieg geschickt werden.»
Kadyrow ist für seinen brutalen Führungsstil bekannt. Der 46-Jährige hat sich seit Beginn des Ukraine-Kriegs als einer der glühendsten Kriegs-Befürworter hervorgetan. Schon seit langem steht er auch im Verdacht, russische Gesetze ohne Folgen zu umgehen.
Am Mittwoch wurde er von Kremlchef Putin per Dekret zum Generaloberst befördert. Es handelt sich dabei um den dritthöchsten Dienstgrad der russischen Streitkräfte.