Ukraine Krieg: Kiew untersucht 15'000 Fälle von Kriegsverbrechen
Der Ukraine-Krieg läuft seit drei Monaten – und Kiew ermittelt bereits in über 15'000 Fällen wegen möglichen Kriegs-Verbrechen von russischen Soldaten.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Ermittlerteam untersucht derzeit mehr als 15'000 Fälle von möglichen Kriegsverbrechen.
- Jeden Tag würden 200 bis 300 neue Fälle hinzukommen, heisst es aus der Ukraine.
Die Ukraine hat nach drei Monaten Ukraine-Krieg bereits in mehr als 15 000 Fällen Ermittlungen wegen Kriegsverbrechen eingeleitet.
Insgesamt seien 80 Verdächtige in Gewahrsam, teilte Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa am Dienstag in Den Haag mit.
Mehr als 600 Verdächtige - darunter hochrangige russische Politiker und Offiziere - seien im Visier der Behörden. «Täglich kommen 200 bis 300 neue Fälle von Kriegsverbrechen hinzu.»
Zuvor haben Ankläger der Ukraine, Polen, Litauen und des Internationalen Strafgerichtshofes über den Stand der Ermittlungen zu mutmasslichen Kriegsverbrechen beraten. Die Anklagevertreter gehören einem gemeinsamen Ermittlerteam an. Auch Lettland, Estland und Slowakei sind inzwischen mit von der Partie. Die Arbeit wird von der EU-Justizbehörde Eurojust koordiniert.
Bei Eurojust sollen nun Beweise und Zeugenaussagen in einer zentralen Datenbank gespeichert werden. Alle Teilnehmerländer sollen Zugang bekommen.
Bereits kurz nach Beginn vom Ukraine-Krieg am 24. Februar hatten die Ukraine, Polen und Litauen ein gemeinsames Ermittlerteam eingerichtet. Einen Monat später trat auch der Internationale Strafgerichtshof bei.