Nach wiederholten Angeboten Moskaus zu Verhandlungen im Ukraine-Krieg hat Kiew einen vollständigen russischen Truppenabzug als Voraussetzung dafür genannt.
Wolodymyr Selenskyj ukraine krieg
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. -/Ukrainian Presidential Press Office/AP/dpa - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Russland hat erneut angedeutet, für Verhandlungen offen zu sein,
  • Kiew will aber erst darauf eingehen, wenn keine russischen Truppen mehr im Land sind.
  • Beim letzten Angebot waren Putins Bedingungen nicht akzeptierbar für die Ukraine.
Ad

«Der einzige realistische Vorschlag sollte die sofortige Beendigung des russischen Krieges gegen die Ukraine sein und der Abzug der russischen Streitkräfte von ukrainischem Gebiet», teilte der Sprecher des Aussenministerium in Kiew, Oleh Nikolenko, am Sonntag mit.

Ukraine-Krieg: Russland will verhandeln

Er reagierte damit auf neue Äusserungen von Russlands Aussenminister Sergej Lawrow. Dieser hatte das Angebot von Kremlchef Wladimir Putin zu Verhandlungen im Ukraine-Krieg bekräftigt.

Wenn Russland wirklich Verhandlungen wolle, müsse es aufhören, die Energieinfrastruktur des Landes zu zerstören, damit die Menschen im Winter nicht erfrören, sagte Nikolenko.

putin Selenskyj
Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj (l), der französische Präsident Emmanuel Macron (m) und der russische Präsident Wladimir Putin vor dem Ukraine-Krieg. (Archivbild) - SPUTNIK/AFP

Wer verhandeln wolle, dürfe auch nicht Wohnviertel in der Ukraine beschiessen, 300'000 Reservisten mobilisieren für den Kampf und nicht – wie nun seit Samstag – Getreideausfuhren des Landes blockieren.

Lawrow werfe vor dem Hintergrund der Niederlage der russischen Armee Nebelkerzen, meinte der Diplomat. Solange Russland in der Ukraine Verbrechen begehe, könne die Antwort der Ukraine nur sein, dass die Schlacht auf dem Feld entschieden werde. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lehnte Gespräche mit Putin per Dekret ab.

Kreml beschuldigt USA

Kremlsprecher Dmitri Peskow bekräftigte im Staatsfernsehen wie Lawrow die Bereitschaft zu Verhandlungen im Ukraine-Krieg. Dabei sagte er zu der Frage, ob solche Angebote an die Ukraine nicht ein Zeichen von Schwäche seien, dass nur «starke Menschen» die Hand zum Frieden ausstrecken könnten. Peskow erklärte auch, dass es für solche Gespräche vor allem die Bereitschaft der USA brauche, Russlands Position anzuhören.

«Offensichtlich ist die entscheidende Stimme in Washington», sagt er. Russland wirft der Führung in der Ukraine vor, sie werde von den USA gesteuert. Zudem sieht der russische Machtapparat Washington wegen der milliardenschweren Waffenlieferungen als Kriegspartei.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Wladimir PutinSchweizer ArmeeUkraine KriegKriegKreml