Ukraine-Krieg: Nato-Staaten sollen Einsatz vorbereiten
Wird die Nato bald direkt in den Ukraine-Krieg eingreifen? Offenbar werden verschiedene Massnahmen diskutiert, um Kiew vor Ort militärisch zu unterstützen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ausbildung, Transport, Luftabwehr: Mehrere Nato-Staaten wollen Kiew noch mehr helfen.
- Der Einsatz direkt in der Ukraine sei «keine Eskalation», betont man.
- Das Training vor Ort wäre schlicht sinnvoller – auch ökonomisch betrachtet.
Die Nato könnte ihre Hilfe im Ukraine-Krieg ausweiten. Einzelne Mitglieder sollen einen Einsatz direkt im Konfliktgebiet planen.
Es gebe in mehreren Staaten Bewegung, was einen möglichen Ukraine-Einsatz angeht, berichtet die «Bild». Unter anderem könnten ukrainische Soldaten direkt auf ukrainischem Boden ausgebildet werden. Weiter soll es beim Transport von Hilfsleistungen und bei der Luftverteidigung Fortschritte geben.
Ukraine-Krieg: Ausbildung vor Ort wäre effizienter
Litauens Aussenminister Gabrielius Landsbergis sagte bereits am Freitag, dass das baltische Land sich eine solche Ausbildungskoalition vorstellen könnte.
Er erklärte: «Dies wäre keine Eskalation, es wäre keine Kampfmission. Aber es würde sicherstellen, dass das Training effektiver durchgeführt werden könnte. Dichter von dort, wo die Truppen gebraucht werden und mit leichterer Logistik.»
Auch der Militärexperte Nico Lange von der Münchner Sicherheitskonferenz glaubt, dass ein solches Vorhaben sinnvoll wäre. Die Ausbildung vor Ort könnte verhindern, dass man viele Ukrainer immer wieder in Europa umherfliegen müsse. «Es ist sinnvoller und ökonomischer, Ausbilder in die Ukraine zu entsenden». so Lange.
USA muss Plänen zustimmen
Beim Waffen- und Munitionstransport soll es gemäss der deutschen Zeitung ebenfalls vorwärtsgehen. Demnach seien Grossbritannien, Kanada, Estland sowie andere Nato-Staaten bereit, Lieferungen nicht nur bis an die Ukraine-Grenze zu bringen. Stattdessen sollen sie weiter in Richtung Front transportiert werden.
Auch bei der Luftabwehr könnte sich etwas tun. Polen soll an einer Koalition zur «erweiterten Flugabwehr» der Westukraine arbeiten, heisst es.
Der limitierende Faktor bei all den Ideen ist jedoch die Zustimmung der USA. Aus Washington gibt es bisher nämlich kein grünes Licht für die Pläne.