Ukraine Krieg: Nun glauben nicht einmal mehr Putins Freunde an Sieg
Russische Truppen machen im Ukraine-Krieg kaum Fortschritte. Die US-Berichte bestätigt jetzt auch ein Kreml-freundlicher Kriegsreporter und Putin-Propagandist.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Donbass-Region in der Ost-Ukraine ist hart umkämpft.
- Russlands Streitkräfte verzeichnen dort laut Berichten kaum militärische Erfolge.
- Ein pro-russischer Reporter bezeichnet die Kriegsführung als «beschämend unentschlossen».
Am gestrigen Montag trat Russlands Präsident Wladimir Putin in Moskau vor die Menschen. Der 9. Mai sollte als «Tag des Sieges» mit einer pompösen Parade zelebriert werden. Doch die Show wurde vor den Augen der Welt zur Pannenserie.
Die Flugshow inklusive «Weltuntergangs-Flugzeug» musste abgesagt werden. Der verwundete Generalstabschef Waleri Gerassimow fehlte. Und neue Spekulationen um Putins Gesundheitszustand machten stattdessen die Runde.
Putin-Propagandist gibt Schwierigkeiten zu
Und die ganze Welt sah: Putin ist geschwächt. Das glauben mittlerweile sogar seine engen Verbündeten.
Sein Propaganda-Aushängeschild kritisiert ihn öffentlich. «Putins Kriegsreporter» Nummer Eins, Alexander Sladkow, gibt erstmals zu, dass es die Einheiten in der Donbass-Region schwer haben.
Sladkow ist Journalist beim russischen Staats-Sender «Russia 1». Er wird dafür eingesetzt, Kreml-freundliche Militärpropaganda zu machen – und riet dem Präsidenten zuletzt gar, eine Atombombe abzuwerfen.
Kriegsführung sei «beschämend unentschlossen»
Das hat sich jetzt offenbar geändert. In einem Video, welches auf Social Media kursiert, kritisiert Sladkow das Vorgehen der russischen Truppen im Ukraine-Krieg. Putins Sonderoperation sei «beschämend unentschlossen».
Die russischen Einheiten seien zudem nicht in der Lage, die ukrainischen Streitkräfte zu verdrängen. Dies, weil im Verhältnis eins gegen eins gekämpft werde. Militärische Fortschritte können laut dem Journalisten so nicht erzielt werden.
«Ich verstehe, dass es schwierig ist, darüber zu sprechen. Aber zumindest ein Narr muss es verkünden, auch wenn ich es bin», so Sladkow. Russlands Armee würde ein Kunststück aus etwas machen, das «eigentlich Routine sein sollte».
Die Aussagen des Journalisten decken sich mit den Berichten des US-Verteidigungsministeriums von letzter Woche. Demnach seien die russischen Fortschritte in der Ostukraine «bestenfalls minimal». Laut einem Pentagon-Vertreter leiden die russischen Truppen unter schlechter Führung.