Ukraine-Krieg: Putins Bomben zerstören drei Tage alte Ehe

Nick Mäder
Nick Mäder

Ukraine,

Im Stahlwerk in Mariupol heiraten Valeria Karpylenko und ihr Parner Andrij. Nur drei Tage später wird die Ehe im Ukraine-Krieg zerstört: Andrij ist tot.

Ukraine-Krieg Mariupol
Ukraine-Krieg: Nur drei Tage nach ihrer Hochzeit wird Valeria Karpylenkos Ehemann (r.) getötet. - Keystone / Facebook

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein ukrainisches Paar hat inmitten des Krieges im Asow-Stahlwerk geheiratet.
  • Valeria Karpylenko und ihr Mann Andrij kämpften dort gemeinsam für ihr Land.
  • Nur drei Tage später wird Valerias Ehemann von einer russischen Bombe getötet.

Es ist eine herzzerreissende Geschichte aus dem Ukraine-Krieg: Valeria Karpylenko und ihr Freund Andrij kämpften bis vor Kurzem gemeinsam für die Verteidigung ihres Landes.

Das Paar verschanzte sich im Stahlwerk von Mariupol, welches seit Wochen unter dauerhaftem Beschuss durch Putins Truppen steht. Fällt das Stahlwerk, ist Mariupol vollständig unter russischer Kontrolle.

Ukraine-Krieg: Putins Bomben zerstören drei Tage alte Ehe

Am 5. Mai heiratet das Paar inmitten des Krieges im Asow-Stahlwerk. Auf Fotos sieht man die Hände des Paares, beide tragen einen schlichten Ehering.

Nur drei Tage später findet das Glück aber ein trauriges Ende. Andrij wird im Ukraine-Krieg getötet und lässt Valeria als Witwe zurück.

Nun trauert Valeria auf Facebook um ihren Ehemann: «Du warst drei Tage lang mein rechtmässiger Ehemann und bist für alle Ewigkeit meine Liebe. Mein lieber, fürsorglicher Ehemann. Du warst und bist der Beste. Alles, was mir bleibt, ist dein Nachname, deine liebevolle Familie und die Erinnerung an eine glückliche, gemeinsame Zeit.»

Glauben Sie an ein baldiges Ende des Ukraine-Kriegs?

Die Botschaft wurde von der ukrainischen Nationalgarde auf Facebook geteilt. Valeria habe ihrem Mann versprochen, aus der Belagerung im Stahlwerk herauszukommen und für sie beide zu leben.

Keine Einigung über Stahlwerk-Befreiung in Sicht

In den vergangenen Tagen wurde mehrmals über das Leiden der verwundeten ukrainischen Soldaten im Stahlwerk in Mariupol berichtet. Berichten zufolge herrscht dort inzwischen ein absoluter Mangel an Medikamenten.

Die ukrainische Regierung hat Russland deshalb ein Tauschgeschäft vorgeschlagen: Die Soldaten in der Fabrik sollen durch einen humanitären Korridor abziehen können. Gleichzeitig lasse die Ukraine russische Kriegsgefangene frei.

Die Verhandlungen dazu dauern an, noch ist keine Einigung erzielt worden. Nach Angaben der ukrainischen Regierung halten sich im Asow-Stahlwerk noch rund 1000 Verteidiger auf, die Hälfte von ihnen sei verletzt.

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