Ukraine-Krieg: Putins Mariupol-Besuch sorgt für Empörung

Am Wochenende besuchte Putin die im Ukraine-Krieg zerbombte Stadt Mariupol. Die Ukraine wirft dem Kremlchef «Zynismus und mangelnde Reue» vor.

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Wladimir Putin bei seinem Besuch in der zerbombten Stadt Mariupol. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Wochenende hat Wladimir Putin die besetzten Gebiete der Ukraine besucht.
  • Die Ukraine tobt, verurteilt den Besuch als zynisch.
  • Der Kreml nennt es einen «Arbeitsbesuch».

Erstmals seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Kremlchef Wladimir Putin die besetzten Gebiete des Nachbarlandes besucht. Putin stattete etwa der in schweren Kämpfen zerstörten Hafenstadt Mariupol einen «Arbeitsbesuch» ab. Das sorgt für Entsetzen.

Mangelnde Reue im Ukraine-Krieg

Die Ukraine verurteilt den Besuch aufs Schärfste: «Verbrecher kehren immer an den Tatort zurück», schreibt Michailo Podoljak am Sonntag auf Twitter. Er ist der Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski. «Der Mörder von Tausenden von Familien in Mariupol kam, um die Ruinen der Stadt und ihre Gräber zu bewundern. Zynismus und mangelnde Reue», ergänzt er seine Aussage.

Putin habe die Stadt im Schutze der Nacht besucht, wie es sich für einen Dieb gehöre, so das ukrainische Verteidigungsministerium. Dank der Dunkelheit sei es ihm möglich gewesen, die Stadt «und ihre wenigen überlebenden Einwohner vor neugierigen Blicken» zu schützen.

Auch der Exil-Stadtrat von Mariupol kommentierte den Besuchs-Zeitpunkt von Putin: «Putin besuchte die Stadt bei Nacht, um die durch seine ›Befreiung‹ vernichtete Stadt nicht bei Tageslicht sehen zu müssen.»

Zudem wurde Putin als «internationaler Verbrecher» bezeichnet. Dies in Anlehnung an den am Freitag erlassenen Haftbefehl gegen den Kremlchef des internationalen Strafgerichtshofes.

Denken Sie, dass der Ukraine-Krieg noch lange dauert?

Putin reiste im Hubschrauber nach Mariupol und informierte sich bei einer Rundfahrt durch die Stadt über die Lage des Ukraine-Kriegs. Die Bilder des Kremls zeigen auch Bürger, die Putin für den unangekündigten Besuch dankten. Russlands stellvertretender Regierungschef Marat Chusnullin habe Putin dabei über den Stand der Wiederaufbauarbeiten in Mariupol informiert.

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