Ukraine-Krieg: Russen-Paare traben zur Massenhochzeit an
Putin hat im Ukraine-Krieg eine Teilmobilmachung angeordnet. Dadurch müssen viele junge Männer in den Krieg ziehen. Bevor sie gehen, wollen sie noch heiraten.
00:00 / 00:00
Das Wichtigste in Kürze
- Gleich 43 russische Pärchen haben letzte Woche gleichzeitig geheiratet.
- In Sankt Petersburg kam es zu einer Massenhochzeit von Soldaten.
- Sie wollen unbedingt noch heiraten, bevor sie in den Krieg ziehen.
«Ja, ich will!» Gleich 43 russische Paare heirateten letzte Woche zur gleichen Zeit auf dem Standesamt von Sestrorezk in Sankt Petersburg. Grund für die aussergewöhnliche Massenhochzeit: Die grosse Teilmobilmachung von Präsident Wladimir Putin.
Normalerweise können Paare frühestens einen Monat, nachdem sie ihre Verlobung offiziell angemeldet haben, heiraten. Nur für «Ausnahmefälle» kann die Regel umgangen werden. Die russischen Behörden haben nach der Mobilmachung den Kriegsfall als einen dieser «Ausnahmefälle» anerkennt.
Massenhochzeit als «Geschenk» für Einsatz im Ukraine-Krieg
So kommt es, dass am Freitag mehrere Paare gleichzeitig den Ehebund schliessen. Die Trauung fand in Gruppen von jeweils zehn Paaren statt. Damit die Paare aber nicht alles gleichzeitig machen müssen, geben sie sich das Eheversprechen alle nacheinander. Danach tauschen sie die Ringe aus und dürfen sich küssen.
Wie der russische Fernsehsender SCTV berichtet, seien diese Hochzeiten «gut für die Moral». Die Trauung sei ein Geschenk für die Soldaten, die für ihr Land im Ukraine-Krieg einen wichtigen Dienst erweisen. Ausserdem würden sich die Soldaten nach der Hochzeit sicherer und zugehöriger fühlen.
Kritiker sind aber gänzlich anderer Meinung. Sie glauben, die Hochzeiten hätten nur so stattgefunden, damit die Frauen nach dem Tod ihrer Ehemänner abgesichert sind.
Nichtsdestotrotz scheinen die verliebten Soldaten glücklich. «Das Geschenk ist sehr schön und gut für die ganze Familie. Ich werde vom Krieg zurückkehren, dann werden wir definitiv anstossen», meint einer der frisch Vermählten.
