Ukraine Krieg: Russen verbrennen Leichen in mobilen Krematorien
Die Bevölkerung in Mariupol leidet im Ukraine-Krieg unter prekären Bedingungen. Tausende sind schon gestorben – jetzt werden ihre Körper von Russen verbrannt.
Das Wichtigste in Kürze
- Im Ukraine-Krieg wird die Hafenstadt Mariupol fast vollständig zerstört.
- Ein Teil der Bevölkerung befindet sich noch in der ukrainischen Stadt.
- Rund 5000 Zivilisten sind in den Gefechten und der Bombardierung Mariupols gestorben.
- Jetzt benutzen die Russen mobile Krematorien, um die Spuren der Verbrechen zu verwischen.
Der Ukraine-Krieg fordert tausende von zivilen Opfern. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs wurden Dutzende ukrainische Städte beschossen.
Die Hafenstadt Mariupol im Osten des Landes ist mittlerweile fast vollständig zerstört. Hunderttausende Zivilisten sassen während Wochen in dem Kriegsschauplatz fest. Viele von ihnen wurden durch die russische Armee getötet.
Doch das Grauen ist noch nicht vorbei. Jetzt will der Kreml seine furchtbaren Verbrechen vertuschen. Denn die Russen benutzen mobile Krematorien, um die Leichen in den Strassen der Stadt zu verbrennen. Das meldet die Stadtverwaltung von Mariupol auf Facebook und Telegram.
Journalisten haben in der Zwischenzeit herausgefunden, dass es sich bei den Aufnahmen um Archivaufnahmen handelt. Trotz den Archivbildern sollen in Mariupol tatsächlich mobile Krematorien zum Einsatz kommen.
Achtung: Die Bilder zu den Berichten über mobile #Krematorien in #Mariupol sind mehrere Jahre alt. Deswegen müssen die Behauptungen nicht zwingend falsch sein; in den Medienberichten wird erwähnt, dass sie nicht aktuell sind. Aber bitte nicht die Bilder als Belege interpretieren. pic.twitter.com/xRhs2wfOV7
— Patrick Gensing (@PatrickGensing) April 7, 2022
Die Stadt Mariupol vermutet, Russland wolle wegen des Butscha-Massakers auch «jegliche Beweise für Verbrechen ihrer Armee in Mariupol» vernichten. Die Russen hätten ihren Anhängern die «Drecksarbeit» hinterlassen. Diese würden die Leichen einsammeln und verbrennen.
Im Ukraine-Krieg wurde Mariupol zum «Todeslager»
Bürgermeister Vadim Boychenko ist tief betroffen: «Die Russen haben unsere gesamte Stadt in ein Todeslager verwandelt.» Auch die ukrainische Journalistin Anastasiia Lapatina zeigt sich empört.
Sie schreibt auf Twitter zur Meldung: «Russen haben angefangen, mobile Krematorien in Mariupol zu benutzen, um die Körper von geschlachteten Ukrainern ‹en masse› zu verbrennen.» Sie schreibt weiter: «Das ist eine Katastrophe. Und wir werden nie das wahre Ausmass davon erfahren.»
Russians began using MOBILE CREMATORIUMS in #Mariupol to burn bodies of slaughtered Ukrainians en masse. This is a catastrophe. And we will never learn the true scale of it
— Anastasiia Lapatina (@lapatina_) April 6, 2022
Derzeit werden die zivilen Opfer in Mariupol auf rund 5000 Menschen geschätzt. Doch die Dunkelziffer ist gross, die Stadt spricht von potenziell 10'000 Opfern.
Auch das britische Verteidigungsministerium teilt mit, dass sich die humanitäre Lage in der Stadt weiter verschlechtere. Die rund 160'000 verbliebenen Zivilisten hätten keinen Zugang zu Wasser, Heizung oder Medikamenten – auch Kommunikationsmittel bleiben ihnen verwehrt.