Ukraine Krieg: Russen wollen Mariupol zum Bade-Resort machen
Monatelang haben russische Truppen und Ukrainer im Ukraine-Krieg um Mariupol gekämpft. Nach der Einnahme der Stadt will Russland daraus ein Bade-Resort machen.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach rund drei Monaten Belagerung haben russische Truppen Mariupol erobert.
- Hunderttausende Einwohner sind geflüchtet und viele sind ums Leben gekommen.
- Russland will die zerstörte Hafenstadt nun in einen Badeort verwandeln.
Rund drei Monate lang haben russische und ukrainische Truppen im Ukraine-Krieg erbittert um die Hafenstadt Mariupol gekämpft. Mittlerweile haben die letzten ukrainischen Soldaten im Asow-Stahlwerk kapituliert.
Nach dem wochenlangen Beschuss liegt die Stadt in Trümmern, die Kämpfe haben daraus eine Geisterstadt gemacht. Denn Hunderttausende Einwohner sind im Ukraine-Krieg aus Mariupol geflüchtet. Viele sind durch die Angriffe ums Leben gekommen.
Auf den Strassen und Alleen sind aktuell fast nur noch russische Truppen und ihre separatistischen Verbündeten zu sehen. Das berichten AFP-Journalisten nach einer vom russischen Verteidigungsministerium organisierten Pressereise.
Mariupol soll nach Ukraine-Krieg ein Touristenziel werden
Nun wollen die Russen nach eigenen Angaben aus Mariupol ausgerechnet ein Bade-Resort machen. Diese Pläne hat Denis Puschilin, der Anführer einer prorussischen Donezk-Miliz, verkündet.
Demnach soll die Hafenzone der Stadt in ein Touristenziel umgewandelt werden. Die Fabriken und Lagerhäuser des Asow-Stahlwerks sollen abgerissen werden, um Platz für ein Erholungs- und Gewerbegebiet zu schaffen.
Während die Russen für die Stadt am Asowschen Meer grosse Touristen-Pläne hegen, warnt der Bürgermeister vor neuen Gefahren. Laut Vadym Boychenko droht in Mariupol nämlich ein Ausbruch von Infektionskrankheiten.
«Die Kanalisation funktioniert nicht. Überall in der Stadt gibt es chaotische Massenbegräbnisse», wird der Bürgermeister von «Kyiv Independent» zitiert. «Während des Sommerregens gelangen all die Giftstoffe in die Flüsse, das Meer. Und in die Quellen, aus denen die Menschen ihr Wasser beziehen.»