Ukraine-Krieg: Russischer Oligarch fürchtet um sein Leben
Das Wichtigste in Kürze
- Der Banken-Oligarch Oleg Tinkow verurteilte das Vorgehen Putins in der Öffentlichkeit
- Infolgedessen wurde der 54-Jährige zum Verkauf seiner Anteile an seiner Bank gezwungen.
- Gemäss eigenen Aussagen möchte ihn der Kreml nun tot sehen.
Der Ukraine-Krieg dauert bereits zweieinhalb Monate an. Kritik an Wladimir Putin hagelt es inzwischen auch aus den eigenen Reihen: Zahlreiche Oligarchen haben sich vom Präsidenten Russlands distanziert.
So auch der Banken-Milliardär Oleg Tinkow: Er warf der russischen Armee die Verübung von Massaker vor. 90 Prozent der Russen» seien gegen diesen Krieg. «Und zehn Prozent eines jeden Landes sind Idioten!», sagte er.
Denken Sie, dass der Ukraine-Krieg bald vorbei ist?
Jetzt fürchtet der 54-Jährige um sein Leben. Wie er der «New York Times» verrät, hat er für seine Familie und sich selbst Personenschutz organisiert. Tinkow befinde sich an einem sicheren Ort. Grund: Freunde mit Verbindungen zum russischen Geheimdienst sollen ihn gewarnt haben, dass der Kreml ihn töten wolle.
Und das ist noch nicht alles. Wie der Oligarch der Zeitung erzählt, wurde er zwangsenteignet. Er wurde dazu genötigt, seine Bank an den reichsten Mann Russlands, Wladimir Potanin (61) zu verkaufen. Dies zu einem Spottpreis.
Tinkow-Bank muss sich in Ukraine-Krieg von Gründer distanzieren
«Ich konnte nicht über den Preis diskutieren. Es war wie eine Geiselnahme – du nimmst, was dir angeboten wird», klagt Tinkow. Konkret musste er seinen Anteil von 35 Prozent verkaufen. Für nur drei Prozent des realen Wertes!
Die Tinkow-Bank ist eine der grössten Online-Banken Russlands. Dem Management des Unternehmens wurde mit Verstaatlichung gedroht, sollte dieses nicht sämtliche Verbindungen zu ihrem Gründer kappen. Die Bank sieht sich offenbar auch zu anderen Schritten genötigt, die zeigen, dass sie sich von Tinkow distanziert. Unter anderem hat sie eine Namensänderung angekündigt.