Ukraine Krieg: Russisches Staatsfernsehen strahlt Putin-Kritik aus!
Im russischen Staatsfernsehen haben mehrere Gäste die Vorgehensweise von Wladimir Putin im Ukraine-Krieg kritisiert. Drohen ihnen jetzt Konsequenzen?
Das Wichtigste in Kürze
- Wer in Russland den Krieg in der Ukraine kritisiert, dem drohen lange Gefängnisstrafen.
- Trotzdem übten zwei TV-Gäste im russischen Staatsfernsehen Kritik am Vorgehen von Putin.
- Einer der Gäste forderte gar das Ende des Krieges.
Es passiert nicht oft, dass im russischen Fernsehen offene Kritik am Krieg gegen die Ukraine geübt wird. Wer sich der Regierung öffentlich widersetzt, wurde in der Vergangenheit häufig bestraft.
Am Dienstag ereignete sich in einem Interview im Staatsfernsehen das scheinbar Unmögliche: Mehrere TV-Gäste kritisierten das Vorgehen von Präsident Wladimir Putin im Ukraine-Krieg.
Russischer Politiker kritisiert Vorgehen im Ukraine-Krieg
Die skurrilen Szenen ereigneten sich in einer Talkshow mit dem Moderator und Kreml-Vertrauten Wladimir Solowjow. Ein Gast weigerte sich, die sonst durchgesetzte Darstellung vom Krieg in der Ukraine zu unterstützen.
Seit vergangener Woche ist es in Russland eigentlich verboten, die Angriffe auf die Ukraine als Krieg oder Invasion zu bezeichnen. Stattdessen spricht der Kreml verharmlosend von einer «militärischen Spezialoperation».
Dem russischen Politiker Semyon Bagdasarov war dies während der Sendung egal. «Müssen wir uns auf ein zweites Afghanistan einlassen, nur noch schlimmer?», fragte Bagdasarov den Moderator rhetorisch.
Damit verwies der Politiker auf die Invasion der Sowjetunion in Afghanistan im Jahr 1979. Der Angriff endete damals mit dem Rückzug zehn Jahre später, was für Historiker letztlich zum Zusammenbruch der Sowjetunion führte.
Filmemacher fordert Ende des Kriegs
Zuvor übte bereits ein anderer TV-Gast Kritik am Ukraine-Krieg: Karen Shakhnazarov, ein russischer Filmemacher und staatlicher Experte, sagte, dass der Konflikt zur Isolation von Russland führen könnte.
Wie die «Daily Mail» berichtet, forderte der Filmemacher sogar das Ende des Kriegs. «Wenn es zu einer humanitären Katastrophe kommt, kann sich das für uns negativ auswirken. Die Beendigung dieser Operation wird die Lage im Lande stabilisieren», wird Shakhnazarov zitiert.
Ob die russische Regierung bereits auf diese lautstarke Kritik reagiert hat, ist nicht bekannt. Allerdings ist Putin in der Vergangenheit verstärkt gegen Medien und Einzelpersonen vorgegangen, die sich nicht an die Kreml-Vorgaben halten. Russen, die den Krieg kritisieren, drohen bis zu 15 Jahre Gefängnis.