Der Ukraine-Krieg soll in der Nacht zu einer Drohnenattacke auf Moskau geführt haben. Drei Flughäfen mussten daraufhin jeglichen Flugverkehr stoppen.
Ukraine Krieg Drohnenangriff Russland
In Ramenskoje soll bei den Drohnenangriffen durch die Ukraine ein Gebäude beschädigt worden sein. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Ukraine-Krieg kommt es auch immer wieder zu Angriffen auf russische Ziele.
  • In der Nacht sei unter anderem Moskau Ziel eines Drohnenangriffs geworden.
  • Drei Moskauer Flughäfen sollen den Flugverkehr für mehr als sechs Stunden gestoppt haben.
Ad

Die russische Flugabwehr hat in der Nacht offiziellen Angaben zufolge zahlreiche Drohnen mit dem Ziel Moskau abgefangen. Die Luftverteidigung habe mehr als ein Dutzend Drohnen in der Hauptstadt und im Umland abgeschossen. Dies teilten Bürgermeister Sergej Sobjanin und der Gouverneur des Moskauer Gebiets, Andrej Worobjow, mit.

Allein Worobjow sprach von 14 Drohnenangriffen in verschiedenen Teilen des Moskauer Gebiets. Dutzende Menschen mussten demnach bei Evakuierungen in Sicherheit gebracht werden.

Verspätungen und Ausfälle an den Flughäfen

Nach den Drohnenattacken haben drei Hauptstadtflughäfen über Stunden keine Starts und Landungen mehr zugelassen. Betroffen gewesen seien die Airports Wnukowo, Domodedowo und Schukowski, teilte die russische Luftverkehrsbehörde Rosawiazija in Moskau mit. Demnach lief der Betrieb nur am grössten Hauptstadt-Flughafen Scheremetjewo ungehindert weiter.

An den anderen drei Airports gab es den Angaben zufolge über sechs Stunden lang keine Starts und Landungen. Die Zahl der Flugausfälle im Ukraine-Krieg war zunächst unklar. Gegen 8 Uhr morgens (7 Uhr MESZ) gab es Entwarnung. Die Einschränkungen seien aufgehoben, hiess es.

Schlimmste Einschränkungen im Ukraine-Krieg bisher

«Die Flugzeugbesatzungen, Fluglotsen und Flughafendienste ergriffen alle erforderlichen Massnahmen, um die Flugsicherheit zu gewährleisten. Dies hat oberste Priorität», sagte ein Rosawizija-Sprecher. Auch in der Vergangenheit gab es an den Moskauer Flughäfen nach Drohnenattacken zeitweise Stopps von Starts und Landungen.

Diese neuen Einschränkungen dürften bisher die grössten im Ukraine-Krieg gewesen sein. Die Ukraine greift in ihrem Abwehrkampf auch immer wieder Ziele in Russland an.

Auch in Kasan, der Hauptstadt der russischen Teilrepublik Tatarstan, gab es erneut keine Starts und Landungen auf dem Flughafen. Dort will Kremlchef Wladimir Putin sich im Oktober als Gastgeber des Brics-Gipfels aufstrebender Industrieländer präsentieren.

Brics steht abgekürzt für die Gründungsmitglieder Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Es gehören inzwischen aber weitere Länder dazu. Es ist das mit Abstand grösste politische Ereignis in Russland in diesem Jahr.

Landesweite Drohnenangriffe

Das russische Verteidigungsministerium meldete am Morgen, dass mindestens 144 Drohnenangriffe in verschiedenen Teilen des Landes abgewehrt worden seien. Allein die an der Grenze zur Ukraine gelegene Region Brjansk meldete 72 abgewehrte Attacken.

In der Stadt Ramenskoje nahe Moskau sind nach Behördenangaben die oberen Etagen eines Hauses in Brand geraten. Dadurch soll eine 46 Jahre alte Frau gestorben und drei Menschen verletzt worden sein.

Die Angaben liessen sich nicht unabhängig überprüfen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

Sergej SobjaninWladimir PutinFlughafenSobjaninUkraine KriegKrieg