Der Schweizer Avi Motola meldete sich als Freiwilliger im Ukraine-Krieg. Mit seinem Einsatz hofft er, Zivilisten retten zu können.
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Der Schweizer Avi Motola kämpft im Ukraine-Krieg für die ukrainische Armee. - Screenshot SRF

Das Wichtigste in Kürze

  • Avi Motola reiste als einer von vielen freiwilligen Kämpfern in die Ukraine.
  • Als Sniper war er bis vor Kurzem in der Ostukraine im Einsatz.
  • In der Schweiz könnte ihn deshalb eine Haftstrafe erwarten.
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Schon seit elf Monaten tobt der Ukraine-Krieg. In ihrem Kampf gegen die russischen Streitkräfte wird die ukrainische Armee von zahlreichen ausländischen Kämpfern unterstützt. Einer davon ist der Schweizer Avi Motola.

Kurz nach Beginn des Angriffskriegs reiste der Schaffhauser in die Ukraine. Zunächst half er flüchtenden Zivilisten. Nach Bekanntwerden der Gräueltaten von Butscha meldete er sich bei der Armee.

Schweizer will im Ukraine-Krieg Zivilisten retten

«Viele denken, dass Menschen wie ich hierherkommen, um Krieg zu spielen, um zu töten», erklärt der 47-Jährige gegenüber der SRF-«Rundschau». «Doch mir geht es um die Zivilisten, die ich retten kann.»

«Ich will keine kleinen Kinder mehr in Plastiksäcke verpacken», sagt er zu seiner Grundmotivation. Wenn es durch seine Arbeit nur eines weniger sei, habe es sich schon gelohnt.

Motola ist als Scharfschütze eingeteilt. Seine Aufgabe: Sich an der Front verstecken und alles im Blick zu haben, immer mit der Waffe gerichtet. «Es hat sich erst mit dem Krieg herausgestellt, dass ich ein Talent dafür habe», so der Familienvater.

Avi Motola spricht während seines Fronturlaubs in Kiew mit der SRF-«Rundschau».
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Der Schweizer kämpft als Sniper für die ukrainische Armee. (Archiv)
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Motola betont: Er sei nicht in die Ukraine gekommen, weil er töten wolle. Seine Motivation sei es, Zivilisten zu retten. (Archiv)
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In der Schweiz droht ihm deshalb eine Gefängnisstrafe. (Archiv)
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Im Gegensatz zu Ländern wie Deutschland oder den USA verbietet die Schweiz ihren Staatsbürgern den Dienst in fremden Armeen. (Archiv)

Um im Ukraine-Krieg zu kämpfen, hat er seinen vierjährigen Sohn zu Hause zurückgelassen. Die Gedanken an den Kleinen holen ihn oft ein.

«Ich stelle mir jeden Tag die Frage: Was zum Teufel mache ich hier?», sagt Motola. «Aber wenn jeder nicht kämpfen würde, der etwas zu verlieren hätte, dann wäre es schon lange vorbei.»

«Nur ich muss mit irgendwelchen Repressionen rechnen»

Er glaubt: «Manchmal muss man etwas machen, was man eigentlich gar nicht will.» Für seinen Einsatz im Ukraine-Krieg riskiert der Schweizer zu Hause sogar eine Haftstrafe.

Die Schweiz verbietet ihren Staatsangehörigen nämlich den Dienst in fremden Armeen. Wer trotzdem für ein fremdes Militär kämpft, muss für bis zu drei Jahre ins Gefängnis.

Glauben Sie an ein baldiges Ende des Ukraine-Kriegs?

«Ich finde, es zeugt von einer grossen Feigheit eines Staates», sagt Motola dazu. «Soldaten aus Deutschland, Frankreich, Italien, den USA – alle können zurückkehren in ihre Länder und man dankt ihnen. Nur ich muss mit irgendwelchen Repressionen rechnen.»

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