Ukraine Krieg: So sollen Putins Truppen lahmgelegt werden
Im Ukraine-Krieg kommen die russischen Truppen nur spärlich voran. Ein Grund dafür ist, dass die Ukrainer den Nachschub der russischen Armee erschweren.
Das Wichtigste in Kürze
- Putins Truppen konzentrieren sich seit Längerem auf die Ostukraine.
- Dennoch kommt die russische Armee dort kaum voran.
- Die Ukrainer sprengen immer mehr Eisenbahnbrücken in die Luft.
Putins ursprüngliche Strategie im Ukraine-Krieg ist gescheitert. Kiew konnte nicht eingenommen werden. Seither konzentriert sich die russische Armee auf die Eroberung der Ostukraine. Doch auch dort kommen die russischen Truppen kaum voran.
Ein Grund dafür ist die aktuelle Strategie der ukrainischen Truppen: Sie versuchen, die Nachschublinien der Russen zu sabotieren und so den Vormarsch zu verlangsamen. Dies tun sie vor allem, indem sie wichtige Eisenbahnabschnitte in die Luft sprengen.
Es geht um Sprit, Essen, Ersatzteile.
Drei Eisenbahnbrücken in vier Tagen im Ukraine-Krieg zerstört
So hat die ukrainische Armee erst am Donnerstag eine Eisenbahnbrücke vor Melitopol gesprengt. Damit hat sie die Zugverbindung zwischen der von Russland annektierten Halbinsel Krim und der Südostukraine gekappt. Seither müssen Putins Truppen von Enerhodar bis Mariupol mit LKWs versorgt werden, wie «Bild» berichtet. Diese sind wiederum ein leichte Ziele für ukrainische Partisanen.
Zudem hat die ukrainische Armee am Freitag eine Eisenbahnbrücke vor Lyman in die Luft gejagt. Dabei hat sie auch einen russischen Güterzug zerstört. Die Brücke führte direkt in den Mittelpunkt der Kämpfe um den Bezirk Donezk.
Und am Sonntag ist dann noch eine Eisenbahnbrücke auf russischem Territorium in der Nähe von Sudscha eingestürzt. Die Ortschaft liegt in der Nähe der ukrainischen Grenze. Was zum Einsturz geführt hat, ist laut «Bild» bisher offiziell noch nicht bekannt.
Russen wollen Kiew-Fiasko nicht nochmals wiederholen
Da die Russen nicht noch einmal ihren Nachschublinien vorauseilen möchten, zeigt das offenbar die erhoffte Wirkung. «Wir sehen, dass sie kaum Fortschritte machen. Einer der Gründe dafür ist, dass sie noch immer vorsichtig sind, ihren Nachschublinien nicht vorauszueilen. So wie sie es im Norden von Kiew getan haben», erklärt ein Pentagon-Sprecher.
Damals seien sie auf Kiew zugerannt. Sie hätten aber nicht den Kraftstoff, das Essen und die nötigen Ersatzteile gehabt, um dort zu bleiben. «Den Fehler wollen sie nicht noch einmal machen.»
Tatsächlich hat die russische Armee am Wochenende weder bei Isjum noch bei Mykolajiw nennenswerte Fortschritte gemacht. Aktuell konzentriere sich Putins Armee im Ukraine-Krieg hauptsächlich darauf, die ukrainische Armee mit Artillerie zu beschiessen.