Ukraine-Krieg: Truppen stossen 50 Kilometer im Osten vor
Das Wichtigste in Kürze
- Die Gegenoffensive der Ukrainer trifft die russischen Truppen im Osten unerwartet.
- Die Armee soll bis zu 50 Kilometer weit in besetztes Territorium vorgedrungen sein.
- Das sei insbesondere für die russischen Nachschublinien ein Problem.
Die ukrainischen Speerspitzen seien mittlerweile auf enger Front bis zu 50 Kilometer weit in bisher russische besetztes Gebiet vorgestossen. Das teilte das Verteidigungsministerium in London am Samstag unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit.
Das deckt sich mit Angaben der Ukraine aus den vergangenen Tagen. In dem Gebiet seien nur wenige russische Truppen versammelt gewesen, hiess es weiter. «Die russischen Kräfte wurden offenbar überrascht».
«Ukrainische Einheiten haben mehrere Orte eingenommen oder umzingelt», so das Ministerium weiter.
Ukraine-Krieg: Gebietsgewinne im Osten und im Süden
Russische Kräfte rund um die Stadt Isjum würden immer isolierter, zudem rückten die Ukrainer auf die Stadt Kupjansk vor. «Ihre Eroberung wäre ein erheblicher Schlag für Russland, weil hier die Versorgungslinien für die Donbass-Front verlaufen», hiess es in London. Auch im Gebiet Cherson im Süden des Landes gingen die ukrainischen Angriffe weiter. «Die russische Defensive ist sowohl an ihrer nördlichen als auch an ihrer südlichen Flanke unter Druck», stellte das Ministerium fest.
Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht im Ukraine-Krieg unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich in beispielloser Form Informationen zum Kriegsverlauf. Damit will die britische Regierung sowohl der russischen Darstellung entgegentreten als auch Verbündete bei der Stange halten. Moskau wirft London eine gezielte Desinformationskampagne vor.