Ukraine Krieg: Unesco-Weltkulturerbe in der Ukraine in Gefahr

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Die Ukraine ist Schauplatz einiger Unesco-Weltkulturerben. Deren Existenz wird vom Ukraine-Krieg nun aber bedroht.

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Die Sophienkathedrale in Kiew gehört zum Weltkulturerbe. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/AP/Efrem Lukatsky

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Krieg in der Ukraine gefährdet das Weltkulturerbe.
  • Sieben Stätten in der Ukraine stehen auf der Welterbeliste der Kulturorganisation Unesco.
  • Dazu sind 17 Stätten zur Aufnahme ins Welterbe nominiert.

Religiöse Stätten, ein mittelalterliches Stadtzentrum, unberührte Wälder: Die Ukraine weist ein reiches künstlerisches und religiöses Erbe und bedeutende Naturräume auf, die nun durch den Ukraine-Krieg bedroht sind.

Allein sieben Stätten in der Ukraine stehen auf der Welterbeliste der Uno-Kulturorganisation Unesco. Die berühmteste ist die Sophienkathedrale in der Hauptstadt Kiew.

Die Kirche steht gemeinsam mit dem Höhlenkloster Lawra Petschersk und der Erlöserkirche von Berestowo seit 1990 auf der Welterbeliste. Mit ihren Glockentürmen mit Goldspitze, ihren Mosaiken und Ikonen gehört die Sophienkathedrale zu den Wahrzeichen Kiews.

Für die Ukrainer und die Orthodoxe Kirche hat das Gotteshaus auch grosse symbolische Bedeutung. Ihr Bau wurde im elften Jahrhundert begonnen als Gegenentwurf zur Hagia Sophia im damaligen Konstantinopel, dem heutigen Istanbul. Die Kirche sollte das neue Konstantinopel in einer nach der Taufe des Heiligen Wladimir im Jahr 988 neu christianisierten Region symbolisieren.

Ukraine-Krieg: Historisches Stadtzentrum von Lwiw und Holzkirchen in Gefahr?

Zweitwichtigste Welterbestätte der Ukraine und seit 1998 auf der Liste ist das historische Stadtzentrum von Lemberg (Lwiw). Die im Mittelalter gegründete Stadt im Westen der Ukraine hat in ihrem Kern das mittelalterliche Stadtbild weitgehend bewahrt und verfügt zudem über herausragende Bauwerke des Barock.

Seit 2011 zum Welterbe gehört die Residenz der Metropoliten der Bukowina und Dalmatiens in Czernowitz (Tscherniwzi). Der riesige Komplex mit Kloster, Kirche, Seminar, Garten und Park wurde im 19. Jahrhundert erbaut und erstreckt sich über eine Fläche von acht Hektar.

Ebenfalls zum Weltkulturerbe gehört eine Reihe von Holzkirchen in der gebirgigen Karpartenregion zwischen Polen und der Ukraine. Acht der runden Holzbauten aus dem 16. bis 19. Jahrhundert liegen auf ukrainischem Gebiet.

17 Stätten zur Aufnahme ins Welterbe nominiert

Über mehrere Staaten erstreckt sich der zum Welterbe gehörende Struve-Bogen, eine Reihe von im 19. Jahrhundert angelegten geographischen Messpunkten zwischen Norwegen und dem Schwarzen Meer, von denen mehrere in der Ukraine liegen.

Auch die zum Weltnaturerbe gehörenden alten Buchenwälder und Buchenurwälder der Karparten erstrecken sich teilweise auf ukrainischem Gebiet.

Seit 2013 zum Welterbe gehört die antike Stadt Chersones auf der 2014 von Russland annektierten ukrainischen Krim-Halbinsel, eine im fünften Jahrhundert vor Christus von Griechen am Ufer des Schwarzen Meeres gegründete Siedlung.

17 weitere Stätten in der Ukraine stehen auf einer sogenannten Tentativliste, das heisst sie sind für eine Nominierung zur Aufnahme ins Welterbe vorgesehen. Dazu gehört vor allem die Altstadt der Hafenstadt Odessa sowie das mittelalterliche Stadtzentrum von Tschernihiw nördlich von Kiew. Die Stadt war im Ukraine-Krieg in den vergangenen Tagen Ziel heftiger Angriffe der russischen Armee.

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