Ukraine-Krieg: Verletzte Russen-Soldaten müssen zurück an Front
Russlands Präsident Wladimir Putin scheint jedes Mittel recht, um mehr Soldaten in den Ukraine-Krieg zu schicken. Sogar Verletzte sollen zurück an die Front.
Das Wichtigste in Kürze
- Russische Kommandeure im Ukraine-Krieg sollen verletzte Soldaten an die Front schicken.
- Zudem werden Leichen von gefallenen Wagner-Söldnern in Lkws zurück nach Moskau gebracht.
Seit Monaten kämpft die für ihre Brutalität bekannte Wagner-Gruppe an der Seite der russischen Armee im Ukraine-Krieg. Im Verlauf der Invasion hat sich ihre Zahl vervielfacht, von ursprünglich 6000 auf etwa 50'000 Mann.
Präsident Wladimir Putin scheut nicht zurück, die Gruppe während des Konflikts mit genügend Männern auszustatten. Seine Kommandeure schicken offenbar schwer verletzte Soldaten wieder zurück an die Front.
Nach Angaben der Nachrichtenagentur Agentstvo wurden zwei Soldaten mit schweren Lungenentzündungen wieder in Kriegsgebiete geschickt. Auch Kämpfer mit Schrapnellwunden und Geschwüren müssten – ohne richtige Behandlung – in die Ukraine zurück.
Leichentransporte mit Lkws
Tausende sind jedoch in den Gefechten bereits ums Leben gekommen. Nun werden ihre Leichen mit Lastwagen von der Front zurück nach Russland gebracht. Das Unternehmen Disavtotrans mit Sitz in Rostow soll als Vermittler dienen, wie die unabhängige russische Nachrichtenseite «Meduza» berichtet.
Die Transportaufträge sollen mittlerweile «praktisch täglich» erfolgen, heisst es in dem Bericht. In einem Fall soll die Wagner-Gruppe 60'000 Rubel für einen Leichen-Transporter mit einem Gesamtgewicht von sechs Tonnen geboten haben. Zudem sei gefordert worden, dass die Fahrzeuge mit gekühlten Lagerräumen ausgestattet sind.
Die Söldner sind im Ukraine-Krieg insbesondere in der Regionen Soledar und Bachmut im Einsatz. Der Kreml-Chef soll dem «Institut for the Study of War» (ISW) zufolge zusätzlich heimlich russische Häftlinge begnadigen.
Sie sollen durch die Aussicht auf Freiheit einen Anreiz erhalten, sich der Wagner-Gruppe anzuschliessen. Die meisten davon verfügen über wenig bis keine Kampferfahrung. Sie dienen ausländischen Beobachtern zufolge vorwiegend als Kanonenfutter.