Wagner-Chef für Neujahrs-Rede gelobt – Putin erntet Kritik
Putins Neujahrsrede sorgt für viel Kritik. Lob erhält hingegen der Wagner-Chef Jewngenij Prigoschin. Denn dieser zeigt sich wiederholt an den Fronten.
Das Wichtigste in Kürze
- Wladimir Putins Neujahrsrede erntet Spott im Internet.
- Der russische Präsident posiert lieber mit Schauspielern als mit Soldaten.
- Jewngenij Prigoschin hingegen besucht die Söldner und wird von Militärbloggern gelobt.
Zu Wladimir Putins Neujahrsansprache hagelt es Kritik. So wird dem russischen Präsidenten vorgeworfen, er habe Schauspieler als Soldaten inszeniert.
Mehrere russische Militärblogger zeigen auf den sozialen Medien auf: Die «Soldaten», mit denen Putin so festlich zum neuen Jahr zusammensteht, sind an verschiedenen Ereignissen bereits in anderen Rollen aufgetreten.
Viel Lob für seine Neujahrs-Ansprache erhält hingegen Wagner-Chef Jewngenij Prigoschin. Der ehemalige Kommandeur der Wagner-Miliz und russische Militärblogger Igor Girkin zieht den direkten Vergleich zwischen den beiden Männern.
Girkin schreibt dabei, dass Prigoschin beschlossen habe, Bürokratie und Korruption zu bekämpfen. Putins Rede will er hingegen nicht kommentieren.
Wagner-Chef besucht Söldner an den Fronten
Der Wagner-Chef glänzt durch wiederholte Auftritte mit Soldaten an den Fronten – sowohl in der Silvesternacht, als auch am Neujahrstag. Dabei hält er in den Augen von Blogger Girkin eine sensationelle Neujahrsrede. Bei diesen Auftritten stellt sich Prigoschin auch deutlich gegen den Kreml.
So fragt ihn ein Reporter, wieso die Angehörigen der Wagner-Soldaten die Leichen ihrer verstorbenen Söldner nicht erhalten. Darauf antwortet Prigoschin, dass die Wagner-Kräfte sich sogar an Neujahr um die Toten kümmern würden. Die russische Regierung hingegen, die eigentlich Totenscheine ausstellen sollte, ruhe «seit Beginn des Krieges.»
Auch hatte sich der Wagner-Chef zuvor darüber beschwert, dass russische Behörden die Bestattung von Wagner-Soldaten auf russischen Militärfriedhöfen ablehnen. Dies berichtet das Institute for the Study of War.