Ukraine setzt Treffer gegen russische Marine
Eine ukrainische Seedrohne trifft ein russisches Marineschiff. Russland dementiert den Schaden, obwohl Bilder das Schiff mit Schlagseite zeigen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein ukrainischer Seedrohnenangriff beschädigt ein russisches Marineschiff in Noworossijsk.
- In Dschidda sollen Friedensberatungen stattfinden.
- Währenddessen meldet London russische Angriffe dicht an der Nato-Grenze.
Bei einem ukrainischen Seedrohnenangriff auf den russischen Schwarzmeerhafen von Noworossijsk ist nach Angaben aus Kiew ein Marineschiff schwer beschädigt worden. Ein Video des Einsatzes zeige, wie ein ferngesteuertes Boot des Geheimdienstes SBU, beladen mit 450 Kilogramm Sprengstoff, das Schiff angreife. So zitierten mehrere ukrainische Medien am Freitag einen Informanten.
Das russische Landungsschiff soll etwa 100 Mann Besatzung gehabt haben. Das Verteidigungsministerium in Moskau bestätigte den Drohnenangriff, behauptete aber, dieser sei abgewehrt worden.
Über mögliche Schritte zur Beendigung des russischen Angriffskrieges wollen von Samstag an Vertreter aus 30 Ländern im saudi-arabischen Dschidda beraten. Die Bundesregierung erhofft sich dabei Fortschritte bei der Angleichung verschiedener Friedenspläne, wie es am Freitag in Berlin hiess.
Seedrohne trifft russisches Marineschiff
In dem Video zu Noworossijsk ist der Angriff aus Drohnenperspektive bis kurz vor der Schiffswand zu sehen. Es solle sich um eine gemeinsame Operation von SBU und der ukrainischen Marine gehandelt haben, berichteten Medien in Kiew.
Spätere Bilder zeigten das 1976 in Dienst gestellte Schiff «Olenegorski gornjak» (Olenegorsker Bergmann) mit Schlagseite in der Bucht von Noworossijsk. Nach offiziellen russischen Angaben gab es keine Schäden.
Hoffnungen auf Beratungen am Roten Meer
An dem Treffen in Dschidda werden nicht nur die Ukraine und ihre westlichen Unterstützer teilnehmen, sondern auch wichtige Schwellenländer. Es gehe darum, eine Brücke in den globalen Süden zu schlagen. Dort solle auch eine grösstmögliche Unterstützung für die Ukraine generiert werden, sagten deutsche Vertreter.
London: Riskante russische Angriffe dicht an Nato-Grenze
Um ukrainische Getreideexporte zu verhindern, geht Russland nach Einschätzung britischer Geheimdienste ins Risiko bei seinen Angriffen auf ukrainische Donauhäfen. Die Ziele der Drohnen iranischer Bauart lägen teils nur 200 Meter von der rumänischen Grenze und damit dem Nato-Gebiet entfernt. Das teilte das Verteidigungsministerium in London mit. Ziel der Attacken sei, die internationale Schifffahrt dazu zu bringen, den Handel über ukrainische Donauhäfen einzustellen.
Zuletzt war im ukrainischen Hafen Ismajil an der Donau ein Getreidesilo zerstört worden. Russland hat vor wenigen Wochen ein Abkommen zum Seeexport ukrainischen Getreides aufgekündigt und bombardiert seitdem Hafenanlagen und Speicher für Agrarprodukte.