Die ukrainische Justiz vermutet anhand eines Videos die Ermordung von 16 ukrainischen Kriegsgefangenen durch die russische Armee.
Selenskyj
Selenskyj ist sich sicher, dass im Oktober Entscheidungen getroffen werden. - KEYSTONE/DPA/Kay Nietfeld

Die Generalstaatsanwaltschaft in Kiew sprach von einem mutmasslichen Kriegsverbrechen. Sie teilte mit, auf Telegram-Kanälen sei ein Video am Dienstag aufgetaucht. Es sei angeblich an der Front nahe der umkämpften Stadt Pokrowsk aufgenommen worden. In der Region rücken russische Kräfte vor.

«Auf dem Video ist zu sehen, wie die gefangenen ukrainischen Soldaten unter feindlicher Kontrolle aus einem Waldstück herauskommen», heisst es in der Mitteilung. «Nachdem sie sich in einer Reihe aufgestellt hatten, eröffneten die Besatzer absichtlich das Feuer auf sie. Verwundete, die noch Lebenszeichen von sich gaben, wurden aus nächster Nähe mit einer automatischen Waffe getötet.»

Andere Quellen zu diesem Vorgang gab es nicht. Das Material werde geprüft, teilte die Justiz mit. Sollte sich der Fall bewahrheiten, sei es nach Einschätzung von Generalstaatsanwalt Andriy Kostin der schlimmste Fall der Tötung ukrainischer Kriegsgefangener an der Front.

Einem aktuellen UN-Bericht zufolge haben die Soldaten beider Seiten im Moment ihrer Gefangennahme das höchste Risiko, misshandelt oder getötet zu werden. Danach aber behandele die Ukraine die russischen Kriegsgefangenen gemäss Völkerrecht. Ehemalige ukrainische Gefangene berichteten hingegen von andauernder Misshandlung und Folter in Russland.

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