Ukrainischer Ministerpräsident Groisman fordert schärfere Sanktionen
Im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine fordert der ukrainische Ministerpräsident ein härteres Durchgreifen von der EU.
Das Wichtigste in Kürze
- Wladimir Groisman fordert heftigere Sanktionen der EU gegen Russland.
- In den letzten Tagen droht der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine zu eskalieren.
Der ukrainische Ministerpräsident Wladimir Groisman hat schärfere Sanktionen der EU und Deutschlands gegen Russland gefordert. In einem Zeitungsinterview bezeichnete er Russland als einen Aggressor und Okkupant.
Groisman sagte der Zeitung «Die Welt» (Freitag), die jüngste Eskalation im Schwarzen Meer habe dies wieder einmal gezeigt. Der Ministerpräsident aus Kiew kritisierte auch die neue russische Erdgaspipeline Nord Stream 2 durch die Ostsee.
Das Projekt, das von Deutschland befürwortet wird, treibe ganz Europa in Abhängigkeit von Russland. «Es ist nicht nur schädlich für die Ukraine, sondern für den ganzen Kontinent», sagte Groisman. Der Ukraine entgehen Milliardeneinnahmen, wenn der Gastransit an ihr vorbeiläuft.
Der deutsche Wirtschaftsminister Peter Altmaier hatte jedoch am Donnerstag im deutschen Fernsehen davor gewarnt, Nord Stream 2 mit der Reaktion auf das Agieren Russlands zu vermischen. «Das sind zwei unterschiedliche Bereiche», sagte der CDU-Politiker im ARD-«Morgenmagazin».
Am vergangenen Sonntag hatte die russische Küstenwache drei Schiffe der ukrainischen Marine in der Meerenge von Kertsch aufgebracht und die Besatzung inhaftiert.
Die Ukraine verhängte in der Folge für 30 Tage das Kriegsrecht über die Landesteile an der Grenze zu Russland. Groisman versprach, dies werde nicht verlängert werden – wenn es nicht zu weiteren russischen Aggressionen gegen sein Land komme.