Umquartierung für Flüchtlingsheim: Entschuldigung an Mieter
Nach Irritationen über die Umwandlung von Wohnungen in ein Flüchtlingsheim hat die Wohnbau Lörrach bei betroffenen Mietern um Entschuldigung gebeten.
Das Wichtigste in Kürze
- Wie in Windisch AG sollten auch in Lörrach (D) Mietende wegen Flüchtlingen ausziehen.
- Nun hat sich die städtische Wohnbaugesellschaft bei den 40 Bewohnern entschuldigt.
- Den Mieterinnen und Mietern sollen bezahlbare Angebote gemacht werden.
Im baden-württembergischen Lörrach (D) sollen rund 40 Bewohner ihre Wohnungen verlassen, um Platz für Geflüchtete zu schaffen. Das sorgte für Aufsehen. Jetzt meldet sich die städtische Wohnbaugesellschaft zu Wort.
Das Medienecho auf die frühere Einladung zu einer Bewohnerversammlung habe einen «Ausnahmezustand» ausgelöst, heisst es in einem Schreiben. «Diese Entwicklung bedauern wir ausserordentlich und entschuldigen uns bei Ihnen für die entstandene Verunsicherung!» Zuvor hatte die «Badische Zeitung» (Mittwoch) berichtet.
Oberbürgermeister Jörg Lutz (parteilos) hatte vor einer Woche die Entscheidung für die Umquartierung von Mietern gegen öffentliche Kritik verteidigt. Der Druck auf die Kommunen sei gross: Allein im vergangenen Jahr habe Lörrach 638 geflüchtete Menschen aufgenommen.
30 Wohnungen betroffen
Rund 40 Bewohner sollen aus einem Wohnkomplex ausziehen, um Platz für Geflüchtete zu schaffen. Von dem städtischen Wohnbau-Unternehmen sollen Mieterinnen und Mietern modernere und bezahlbare Wohnraumangebote unterbreitet werden. Es geht um 30 Wohnungen, es sind hauptsächlich Ein-Personen-Haushalte.
Das Unternehmen versicherte in dem neuen Brief, das Angebot für eine bezahlbare Wohnung solle in den nächsten Monaten gemacht werden. Man wolle bei den Wohnungen in der Wölblinstrasse den Klageweg nicht beschreiten, schrieb die Wohnbau Lörrach.
Ein ähnlicher Fall in Windisch AG hat auch in der Schweiz für Aufsehen gesorgt. Auch dort hat der Kanton inzwischen Fehler eingeräumt und den Mietenden eine bessere Lösung versprochen.