Viktor Orban sorgte schon mit einem Moskau-Besuch für Aufregung. Die Visite galt als Inszenierung im Ukraine-Konflikt. Nun folgt eine Station bei einem weiteren Schlüsselland in dem Krieg.
Ungarn hat als eines von sehr wenigen Ländern in der EU seit Jahren sehr gute Beziehungen nach China, was auf Brüsseler Seite oft kritisiert wird. (Archivbild)
Ungarn hat als eines von sehr wenigen Ländern in der EU seit Jahren sehr gute Beziehungen nach China, was auf Brüsseler Seite oft kritisiert wird. (Archivbild) - Zoltan Fischer/MTI/AP/dpa

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban ist überraschend zu einem Besuch in China eingetroffen. Das berichteten chinesische Staatsmedien am Morgen (Ortszeit). «Friedensmission 3.0 #Beijing», schrieb Orban nach seiner Ankunft in Peking im sozialen Netzwerk X. Dort veröffentlichte er auch ein Foto, das ihn bei der Begrüssung durch die chinesische Vize-Aussenministerin Hua Chunying am Flughafen zeigt.

Chinas amtlicher Nachrichtenagentur Xinhua zufolge will Orban Staats- und Parteichef Xi Jinping zu einem Gespräch treffen.

Zuvor Besuch in Russland

Orban war erst am Freitag zu einem umstrittenen Besuch nach Moskau gereist, wo er vom russischen Präsidenten Wladimir Putin empfangen wurde. Orban hatte das Treffen mit Putin, dessen Land seit mehr als zwei Jahren einen Angriffskrieg gegen die Ukraine führt, als «Friedensmission» inszeniert. Die Reise war auch deshalb auf Kritik gestossen, weil Ungarn gerade erst die halbjährlich wechselnde EU-Ratspräsidentschaft übernommen hatte. Zuvor hatte Orban die Ukraine besucht.

Xi war im Mai auf einer Europa-Reise auch in Ungarn. Budapest und Peking haben schon länger gute Beziehungen. Orban war im Oktober einer von wenigen europäischen Vertretern und einziger EU-Regierungschef, der bei Chinas Forum zur «Neuen Seidenstrasse» teilgenommen hatte. Ungarn ist ausserdem Teil jenes chinesischen Investitionsprojekts, mit dem die Volksrepublik weltweit Infrastruktur-Projekte umsetzt und damit auch ihren Einfluss ausbaut.

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