UNO: Aussetzung von Impfkampagnen gefährdet 80 Millionen Kindern
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das UN-Kinderhilfswerk Unicef warnen im Zuge der Corona-Pandemie vor lebensbedrohlichen Folgen für Millionen Kinder.
Das Wichtigste in Kürze
- Die WHO warnt vor den Folgen für Millionen Kindern wegen der Aussetzung von Impfkampagnen.
- Die Pandemie drohe, «lebensrettende Impfprogramme weltweit zu untergraben».
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das UN-Kinderhilfswerk Unicef warnen: Wegen der Aussetzung von Impfkampagnen im Zuge der Corona-Pandemie gibt es lebensbedrohlichen Folgen für Millionen Kinder.
«Erste Analysen deuten darauf hin, dass die Bereitstellung von Routine-Impfungen in mindestens 68 Ländern erheblich beeinträchtigt ist und dies wahrscheinlich Auswirkungen auf rund 80 Millionen Kinder im Alter von unter einem Jahr haben wird», sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Freitag.
Kinder in reichen und armen Ländern betroffen
Die Pandemie drohe, «lebensrettende Impfprogramme weltweit zu untergraben», sagte Tedros. «Dadurch besteht die Gefahr, dass dutzende Millionen Kinder - in reichen und armen Ländern - dem Risiko tödlicher Krankheiten wie Diphtherie, Masern und Lungenentzündung ausgesetzt werden.»
Nach Angaben von Unicef wurden im Zuge der Pandemie bereits in 27 Ländern Masern-Impfkampagnen sowie in 38 Ländern Polio-Impfprogramme ausgesetzt. Grund seien unter anderem die wegen der Corona-Krise vorgeschriebenen Abstandsregeln, hiess es.
Zudem sei medizinisches Personal von Impfkampagnen abgezogen und stattdessen für Covid-19-Behandlungen eingesetzt worden. Viele Eltern hätten zudem ihre Kinder aufgrund von Reisebeschränkungen nicht zu Impfstellen bringen können.