Uno-Hochkommissar ist gegen Sonderstatus für Klimaflüchtlinge
Der Uno-Hochkommissar will keinen Sonderstatus für Flüchtlinge. Diese liessen sich in der Konvention nicht erfassen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Uno-Hochkommissar hält einen Sonderstatus für Klima-Flüchtlinge für nicht nötig.
- Es bestehe die Gefahr, den Begriff Flüchtling auszuhöhlen.
- Filippo Grandi hofft auf Klima-Massnahmen vom Klimagipfel.
Ein Sonderstatus für Klimaflüchtlinge ist nach Ansicht des Uno-Hochkommissars für Flüchtlinge, Filippo Grandi, nicht nötig. Darüber verhandeln zu wollen hiesse, die Büchse der Pandora zu öffnen.
Der Begriffe «Flüchtlinge» liefe Gefahr, ausgehöhlt zu werden, sagte Grandi in einem Interview «Le Temps». Käme ein Sonderstatus für Klimaflüchtlinge auf den Tisch, wäre dies im derzeit ungünstigen internationalen Kontext gefährlich.
Es gebe bereits eine Konvention über die Rechtsstellung von Flüchtlingen. Darin werde sehr gut definiert sei, wie der internationale Schutz aussehen sollte. Flüchtlinge, die aus klimatischen Gründen vertrieben worden seien, liessen sich dort mit erfassen.
Die mit dem Klima verknüpften Themen seien komplex. Es handle sich dabei auch um Ressourcenprobleme. Der Mangel an Ressourcen sei seinerseits Auslöser zahlreicher Konflikte. Die Abgrenzung von Personen auf der Flucht und Klimaflüchtlingen sei schwierig.
Der Klimawandel sei mehr als eine rein wissenschaftliche Abstraktion, gestand Grandi ein. Er umfasse den gesamten Globus und löse natürlich auch Flüchtlingsbewegungen aus. Er hoffe, dass der Weltklimagipfel in Glasgow Massnahmen zum Klimaschutz treffe.