Unterhaus Nachfolger: Lindsay Hoyle wurde gewählt
Der Unterhaus-Nachfolger ist bestimmt: Lindsay Hoyle löst John Bercow als Speaker ab.
Das Wichtigste in Kürze
- Heute Montag wurde in England ein neuer Parlamentspräsident bestimmt.
- John Bercow hat sein Amt am 31. Oktober niedergelegt.
- Vier Frauen kandidierten, doch Lindsay Hoyle konnte das Parlament überzeugen.
Der Labour-Abgeordnete Lindsay Hoyle ist neuer Präsident des englischen Parlaments und nimmt damit den Posten von Vorgänger John Bercow ein.
Damit hat Lindsay Hoyle eine wichtige Aufgabe im Unterhaus: Er erteilt und entzieht Abgeordneten das Wort und entscheidet über die Zulässigkeit von Anträgen. Ausserdem vertritt er die Kammer unter anderem gegenüber der Königin und dem Oberhaus.
Seit 1997 sitzt Hoyle im Parlament für die Provinz Chorley. Bevor er zum Abgeordneten gewählt wurde, leitete er sein eigenes Textil- und Siebdruckunternehmen. Der 62-Jährige ist in zweiter Ehe verheiratet und hat zwei Töchter, wovon eine Tochter jedoch vor zwei Jahren verstarb.
Sieben Kandidaten für das Amt
Sieben Kandidaten kandidierten für das Amt. Als Favoriten gelten die Labour-Abgeordneten Lindsay Hoyle, bisher Vize-Sprecher, und Harriet Harman, die dienstälteste Parlamentarierin. Harman zog ihre Kandidatur im Verlauf der Wahlen jedoch zurück.
In der Schlusswahl standen sich Chris Bryant und Lindsay Hoyle gegenüber. Mit 325 Stimmen überflügelte Hoyle Bryant, welcher 213 Stimmen erhielt.
Chris Bryant ist ehemaliger Minister. Meg Hillier war ebenfalls bereits Ministerin und Vorsitzende des Rechnungsprüfungs-Ausschusses. Dame Eleanor Laing, Abgeordnete für die Konservativen und 2013 bereits stellvertretende Sprecherin.
Sir Edward Leigh ist Konservativer Abgeordneter für Gainsborough seit 1983 und ehemaliger Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses. Und schliesslich Dame Rosie Winterton, 2017 stellvertretende Sprecherin und ehemalige Labour-Chefin.
Mehrere Wahlgänge nötig
Zur Wahl als «Speaker of the House of Commons» stehen diese sieben Kandidaten. Sie stellen sich zunächst der Reihe nach dem Parlament vor. Anschliessend wird solange in geheimer Wahl abgestimmt, bis ein Bewerber die absolute Mehrheit erhält. In jeder Runde scheiden der Abgeordnete mit den wenigsten Stimmen sowie alle Kandidaten mit weniger als fünf Prozent Zustimmung aus.
John Bercow verabschiedet sich emotional
Mit seinen «Order»-Rufen erlange John Bercow internationale Bekanntheit. Auf den 31. Oktober legte er sein Amt als Parlamentspräsidenten nieder.
Bereits in der Nacht auf Mittwoch soll das bisherige Parlament für die anstehende Neuwahl am 12. Dezember aufgelöst werden. An diesem Tag wird auch der neue Speaker in ihrem Amt bestätigt.