Unwetter-Gebiete in Frankreich und Italien brauchen weiter Hilfe
In Frankreich und Norditalien kam es in den vergangenen Tagen zu heftigen Unwettern. Mehrere Personen kamen ums Leben – viele werden vermisst.
Das Wichtigste in Kürze
- Schwere Regen-Unwetter erschüttern Frankreich und Norditalien.
- Mehrere Menschen sind gestorben, weitere werden vermisst.
- In den betroffenen Gebieten laufen die Aufräumarbeiten auf Hochtouren.
Nach den heftigen Regen-Unwettern laufen in Frankreich und Norditalien die Aufräumarbeiten. Die Regierungen beider Länder und die EU sicherten den Menschen in den betroffenen Gebieten ihre Unterstützung zu.
Auch am Montag hatten die Retter noch keinen Überblick zum vollen Ausmass der Schäden und zur Zahl der Toten. In der italienischen Küstenregion Ligurien fanden Helfer bis Montag nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa mindestens sechs angespülte Leichen.
Ihre Identität blieb zunächst offen. Es gab Berichte, dass es sich um aus Frankreich angeschwemmte Friedhofsleichen handeln könnte.
Helfer und Hubschrauber pausenlos unterwegs
In der teils verwüsteten Region der Berge über Nizza waren Helfer und Hubschrauber fast pausenlos unterwegs. Sie versorgten Menschen mit Wasser und Essen. Lastwagen fuhren auf provisorisch hergerichteten Wegen, wie französische Medien am Montag berichteten.
Es waren immer noch rund 1000 Feuerwehrleute im Einsatz. Staatschef Emmanuel Macron wolle Mitte der Woche ins Krisengebiet im äussersten Südosten des Landes gehen. Diese Informationen wurden vom Élyséepalast zunächst nicht bestätigt.
Nach einer vorläufigen Zählung registrierten die italienischen Behörden mindestens neun Tote. Darunter die sechs nicht identifizierten Leichen in Ligurien. Die Männerkörper waren laut Ansa an der Küste und an einem Fluss angespült worden.
Sie befänden sich in einer Leichenhalle in Sanremo. Italienische Retter vermuteten, dass es sich um Vermisste aus Frankreich handeln könnte.
Feuerwehrmann bei Rettungsaktion ums Leben gekommen
Die italienische Feuerwehr meldete zudem auf Twitter: Man habe am Sonntag am Alpenpass Colle di Tenda die Leiche eines französischen Hirten gefunden. Dieser wurde vermisst. Im nahen Ort Limone Piemonte in der Provinz Cuneo (Piemont) hatte das Unwetter seit Freitagabend besonders schlimm gewütet.
Ebenfalls in der Region Piemont war bei Vercelli ein 36-jähriger Autofahrer auf einer Strasse vom Flusswasser weggerissen worden und gestorben. Ein 53-jähriger freiwilliger Feuerwehrmann war im Aostatal bei einer Rettungsaktion umgekommen.
Der Präfekt des von den Unwettern schwer getroffenen französischen Départements Alpes-Maritimes, Bernard Gonzalez, vermutete: Dass die an der Küste Liguriens gefundenen Körper von französischen Friedhöfen stammten und weggespült worden seien.
Es handele sich nicht um jetzt gerade gestorbene Menschen, wie der Beamte der Nachrichtenagentur AFP sagte. Der Präfekt ist der höchste Vertreter des Staates in einem Verwaltungsbezirk.
Noch immer viele Vermisste
Gonzalez bestätigte frühere Informationen, wonach im Département ein Toter in einem Auto in dem Ort Saint-Martin-Vésubie gefunden wurde. Viele Häuser wurden dort zerstört. Acht Menschen sind demnach weiter vermisst.
Darüber hinaus gelten 13 Menschen als vermutlich vermisst. In diesen Fällen seien die Zeugenaussagen weniger verlässlich, sagte er der Agentur.
EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen sicherte in Brüssel Frankreich und Italien Unterstützung zu. Der europäische Satellit Copernicus sei aktiviert worden, um dem Zivilschutz in beiden Ländern zu helfen. Satellitenbilder des Copernicus-Dienstes können helfen, die Schäden besser zu beurteilen.
Auch in Österreich und der Schweiz hatten Regenmassen und Sturm am Wochenende schwere Schäden angerichtet. In Österreich war eine Vierjährige von einem Baum erschlagen worden.