Venedig: Rettungsschwimmer rettet Leben und muss 1000 Euro zahlen
Ein Rettungsschwimmer in Venedig konnte das Leben einer Touristin retten. Als Folge davon erntet er nicht nur Lob, sondern auch eine Geldstrafe.
Ein Rettungsschwimmer in Venedig wurde nach der Rettung einer ertrinkenden Touristin mit einem Bussgeld von 1032 Euro (980 Franken) belegt. Der Grund: Das Versäumen der rechtzeitigen Meldung des Vorfalls bei den Behörden, wie «Unione Sarda» berichtet.
Lebensrettung am Strand von Ca' Savio
«SüdtirolSaverio Amato, ein 44-jähriger erfahrener Rettungsschwimmer, bemerkte , wie eine 70-jährige Touristin während ihres Badegangs in Seenot geriet. Amato, der seinen Dienst am Strand von Ca' Savio nahe Venedig verrichtet, hastete unverzüglich zu ihrer Rettung.
Der Rettungsschwimmer, der bereits 2021 für heldenhafte Taten ausgezeichnet wurde, handelte routiniert. Er erreichte die Frau und schaffte es, sie sicher an Land zu bringen.
Alarmierung und strafbare Folgen
Nach der erfolgreichen Rettung rief Amato die Notdienste zur weiteren medizinischen Unterstützung. Daraufhin sah er sich mit einer Geldstrafe von 1032 Euro konfrontiert, die ihm von der örtlichen Hafenwache auferlegt wurde.
Der Grund für die Strafe: Amato meldete den Vorfall nicht unmittelbar der Hafenbehörde, was laut der Sicherheitsbestimmungen verpflichtend ist. Diese versäumte Meldung wurde ihm als Behinderung der institutionellen Arbeitsabläufe ausgelegt.
Gegenwehr und Unterstützung
Saverio Amato macht seine Absicht deutlich, gegen die Busse rechtliche Schritte einzuleiten. Er erhält dabei Unterstützung von Kollegen, Gewerkschaften und Strandbetreibern, welche die Folgen als ungerecht erachten.
«Es war eine gefährliche Situation. Mein erster Gedanke war, das Leben dieser Frau zu retten und nicht Bürokratie zu betreiben», sagte Amato in einem Interview. Der Umstand hat eine Welle von Solidarität unter den lokalen Rettungsschwimmern verursacht, die sich bereits beschwert hatten, dass sie von der Hafenwache mit unverhältnismässigen Strafen überhäuft worden seien.
Der Fall wird nun auf höherer Ebene weiter überprüft. Er hat nicht nur unter den Rettungsschwimmern, sondern auch unter den Strandbesuchern und der breiten Öffentlichkeit Fragen aufgeworfen.