Venedig rüstet sich für erneute Überschwemmungen
Im überfluteten Venedig drohen die Wassermassen am Sonntag erneut zu steigen.
Das Wichtigste in Kürze
- Wasserpegel soll bis Mittag wieder ansteigen.
Bis Mittag soll der Wasserpegel den Stadtbehörden zufolge bei 1,60 Meter liegen. Am Samstag hatte die Zivilschutzbehörde die zwischenzeitig verhängte «Alarmstufe Rot» für die Region Venetien auf «Orange» gesenkt. Das Mittagshochwasser betrug nur noch 1,05 Meter. Nun droht die dritte Flutwelle innerhalb einer Woche.
In der Nacht zum Mittwoch war das Wasser in Venedig auf den höchsten Stand seit mehr als 50 Jahren gestiegen. Es erreichte einen Pegel von 1,87 Metern, so dass rund 80 Prozent der Stadt unter Wasser standen, auch der Markusplatz und die Krypta des Markusdoms. Nach einem Rückgang am Donnerstag stieg der Wasserpegel am Freitag wieder an und erreichte am Mittag mit 1,54 Metern seinen Tageshöchststand. Das schlimmste Hochwasser in der Stadt gab es 1966 mit 1,94 Metern.
Die italienische Regierung hat wegen der Überschwemmungen den Notstand in Venedig verhängt und 20 Millionen Euro «für die dringendsten Massnahmen» in der Lagunenstadt zugesagt. Bürgermeister Luigi Brugnaro richtete angesichts der massiven Hochwasserschäden ein Spendenkonto für seine Stadt ein und warb um finanzielle Unterstützung aus dem In- und Ausland.
In Venedig leben gerade einmal rund 50.000 Menschen. Mit ihren malerischen Kanälen und historischen Gebäuden lockt die Stadt jährlich aber 36 Millionen Touristen an. Etwa 90 Prozent von ihnen kommen aus dem Ausland.