Vergewaltigung Schweden nimmt Ermittlungen gegen Assange wieder auf

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Schweden,

Die schwedische Justiz ermittelt wieder gegen Julian Assange. Grund dafür ist der Vorwurf der Vergewaltigung.

Vergewaltigung Schweden
Julian Assange befindet sich in Haft. Jetzt besteht noch der Verdacht auf Vergewaltigung. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Schweden hat die Ermittlungen gegen Julian Assange wieder aufgenommen.
  • Die Staatsanwaltschaft fordert die Auslieferung des Wikileaks-Gründers.

Die schwedische Justiz nimmt ihre Ermittlungen gegen Wikileaks-Gründer Julian Assange wieder auf. Grund dafür ist der Vorwurf der Vergewaltigung.

«Es gibt immer noch Grund zur Annahme, dass sich Assange der Vergewaltigung schuldig gemacht hat.» Dies sagte die stellvertretende Direktorin der Staatsanwaltschaft, Eva-Marie Persson, am Montag in Stockholm.

Vergewaltigung Schweden
Vergewaltigung Schweden: Eva-Marie Persson, Vize-Direktorin der Staatsanwaltschaft in Schweden. - dpa

Wikileaks-Chefredakteur Kristinn Hrafnsson erklärte, die Wiederaufnahme des Verfahrens werde es Assange ermöglichen, seine Unschuld zu beweisen. Nach Assanges Festnahme in London sei es nun möglich, per europäischem Haftbefehl seine Auslieferung nach Schweden zu beantragen. Assange könne hoffentlich bald zu den Vorwürfen befragt und vor Ablauf der Verjährungsfrist im August 2020 zur Rechenschaft gezogen werden.

Assanges Anwalt: Schweden «blamiert sich selbst»

Assange war im Jahr 2010 in Schweden von zwei Frauen wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung angezeigt worden. Das Verfahren wegen sexueller Nötigung wurde 2015 wegen Verjährung eingestellt. Im zweiten Fall legte die Stockholmer Staatsanwaltschaft 2017 die Ermittlungen zu den Akten. Dies weil der damals in London im Botschaftsexil lebende Assange für sie nicht erreichbar war.

Die damalige Entscheidung «basierte nicht auf Schwierigkeiten im Zusammenhang mit Beweisen, sondern auf Schwierigkeiten, die die Ermittlungen behinderten», sagte Persson.

Assanges Anwalt Per E Samuelson sagte, Schweden «blamiert sich selbst», indem es den Fall wieder aufnehme. Er sei «in der Schuldfrage nicht im geringsten besorgt», sagte er dem schwedischen Fernsehen.

Das grosse Tauziehen um Assange

Der Gründer der Enthüllungsplattform Wikileaks hat die Vorwürfe stets bestritten. Er bezeichnete sie als Vorwand, um ihn schliesslich an die Vereinigten Staaten ausliefern zu können.

Dort ist der Australier wegen der von Wikileaks veröffentlichten US-Dokumente zunächst wegen «Verschwörung» angeklagt. Deshalb könnte er bei einem Schuldspruch für fünf Jahre ins Gefängnis geschickt werden. Die 2010 veröffentlichten Dokumente enthielten hochbrisante Informationen.

Um sich einer Auslieferung an Schweden zu entziehen, floh Assange 2012 in die Botschaft Ecuadors in London. Nachdem Ecuador Assange sieben Jahre später das politische Asyl entzogen hatte, wurde er am 11. April in London festgenommen.

Anfang Mai wurde er dann von einem britischen Gericht zu 50 Wochen Gefängnis verurteilt. Grund: Er hatte mit seiner Flucht in die Botschaft gegen die Auflagen seiner Kaution verstossen und sich der britischen Justiz entzogen.

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