Vermisstenfall Madeleine McCann: Jetzt spricht Familie der Polin

Manuela Bär
Manuela Bär

Polen,

Der Vermisstenfall Madeleine McCann löste eine internationale Suchaktion aus. Jetzt behauptet eine Polin, das Mädchen zu sein. Deren Familie dementiert.

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Maddie McCann verschwand im Mai 2007. - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Die 21-jährige Julia Wandelt behauptet, die verschwundene Maddie McCann zu sein.
  • Nun äussert sich erstmals die Familie der Polin dazu.
  • Julia habe schon immer berühmt werden sollen, so die Erklärung der Eltern.

2007 löste der Vermisstenfall Maddie McCann eine internationale Suchaktion aus. Das damals dreijährige Mädchen wurde im Familienurlaub in Portugal entführt.

Eine 21-jährige Polin behauptet nun, das entführte Mädchen zu sein. Jetzt äussert sich erstmals ihre Familie dazu. Die polnische Vermissten-Organisation «Missing Years Ago» postet das Statement der Familie auf ihrer Facebook-Seite.

«Für uns als Familie ist es offensichtlich, dass Julia unsere Tochter, Enkeltochter, Schwester, Nichte, Cousine und Stiefnichte ist. Wir haben Erinnerungen und Fotos», schreibt die Familie in ihrem Statement.

Die Familie widerspricht also Julias öffentlicher Behauptung, Maddie zu sein. Die 21-Jährige postet auf Instagram Bilder, die sie und Maddie vergleichen. Damit will sie die Ähnlichkeiten aufzeigen und in Kontakt mit Maddies Eltern kommen.

Vermisstenfall Madeleine McCann: Polin hat psychische Problelme

Die Familie verweist zudem auf den psychischen Zustand der 21-Jährigen.

«Zahlreiche Therapien, Medikamente, Psychologen und Psychiater –Julia hatte Zugang zu allem. Sie wurde nicht alleingelassen mit ihren Problemen», steht im Statement. Doch der Umgang mit Julia sei schwierig gewesen.

Glauben Sie, dass die junge Polin tatsächlich Maddie sein könnte?

Für die Familie ist die Situation schwierig: «Wir haben Drohungen an unsere Adresse erhalten und Julia gebeten, damit aufzuhören.»

Julia lebt nicht mehr bei ihrer Familie und ist volljährig. Seit sie ausgezogen ist, verweigere sie die Behandlungen ihrer psychischen Probleme. Auch schlug sie die Möglichkeit aus, in einer renommierten polnischen Klinik in Therapie zu gehen.

Maddie mccann
Kate und Gerry McCann zeigen während einer Pressekonferenz 2007 ein Bild ihrer verschwundenen Tochter Madeleine. - Soeren Stache/dpa-Zentralbild/dpa

Die Familie deutet auch eine mögliche Erklärung für Julias Verhalten an: Julia habe immer Sängerin oder Model werden wollen. «Sie wollte immer berühmt werden». Die aktuellen Ereignisse hätten ihr nun zu einer Million Followern verholfen. Dies könnte ganz in ihrem Sinn sein.

Ihre Familie ist jedoch besorgt über die Konsequenzen der aktuellen Situation für Julia: «Das Internet vergisst nicht und es ist offensichtlich, dass sie nicht Maddie ist. Wir sind verzweifelt.»

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