Viele Paketboten arbeiten vor Weihnachten zu viel
Paketboten stehen vor allem in der Weihnachtszeit unter Stress und arbeiten darum einem deutschen Medienbericht zufolge oft zu viel.
Das Wichtigste in Kürze
- Paketboten arbeiten laut einem Medienbericht und den Arbeitsschützern zu viel.
- Bei 70 Prozent der deutschen Unternehmen gibt es Verstösse gegen die Arbeitszeiterfassung.
Die Menge an Online-Bestellungen in der Weihnachtszeit hat einem Medienbericht zufolge Auswirkungen auf die Zahl der Verstösse gegen die Arbeitszeiterfassung bei Paketboten. Bei bis zu 70 Prozent der überprüften Unternehmen gebe es derartige Verstösse, berichtete der «Spiegel» heute Samstag. Das Nachrichtenmagazin bezog sich dabei auf Angaben von Arbeitsschützern in Nordrhein-Westfalen, die derzeit zu unangekündigten Kontrollen in Paketverteilzentren auftauchen.
Dabei werde festgestellt, dass viele Boten ihre Arbeitszeiten falsch erfassen – oder überhaupt nicht. In den Depots würden die Fahrer morgens drei Stunden lang ihre Wagen beladen, was aber häufig nicht auf ihren Zeitformularen festgehalten werde. Auch Fahrten an Wochenenden würden oft nicht richtig dokumentiert.
Die Bezirksregierung in Düsseldorf prüft demnach entsprechende Fälle; den Firmen drohen Bussgelder von umgerechnet bis zu 34'000 Franken. Gesetzlich zulässig sind zehn Stunden Arbeit pro Tag. Dies sei für manche Boten aber nicht zu schaffen, da sie bis zu 200 Pakete pro Tag ausliefern müssten, berichtete der «Spiegel».
Dienste wie DHL, Hermes, DPD oder GLS stehen im Advent wegen der vielen Bestellungen im Internet unter Druck. Einige Firmen setzen bei der Paketzustellung auf Subunternehmen, die zum Jahresende Tausende zusätzliche Fahrer beschäftigen, mitunter zu illegalen Bedingungen.
«Der Online-Handel verspricht, immer besser und schneller zu werden», sagte Markus Lessmann, Abteilungsleiter Arbeitsschutz im NRW-Arbeitsministerium dem Nachrichtenmagazin. Auch Kunden sollten sich klar machen, was es für die Fahrer bedeute, «wenn man kurz vor Heiligabend noch zehn Geschenke im Netz bestellt».