Viele Reptilien-Halter wollen die Tiere abgeben
Wohin mit Echse, Schildkröte und Co.? Viele Tierheime können keine Reptilien mehr aufnehmen. Auch ihnen machen die hohen Energiekosten zu schaffen. Doch die Zahl der Anfragen bleibt gross.
Das Wichtigste in Kürze
- Kein Geld mehr für Echsen, Schlangen oderSchildkröten: Viele Halter exotischer Tiere können die deutlichgestiegenen Energiekosten für dieses Hobby nicht mehr finanzieren.
«Die Rückmeldung aus vielen Tierheimen ist einhellig, dass sich inden vergangenen Wochen immer mehr Halter gemeldet haben, die ihreexotischen Tiere abgeben wollen», sagte Lea Schmitz, Pressesprecherindes Deutschen Tierschutzbunds. Grund seien die gestiegenenEnergiepreise. Gleichzeitig erhalte der Tierschutzbund aus Tierheimendie Information, dass diese keine weiteren Exoten mehr aufnehmenkönnten.
Das Tierheim Berlin etwa muss derzeit die meisten exotischen Tiereablehnen. «Aufgrund der Energiekrise gab es bereits im frühen Herbsteinige Abgabeanfragen», sagte Ute Reinhardt, Sprecherindes Tierheims. Diese hätten sie bereits ablehnen müssen, weil dasExotenhaus voll sei. Das Haus ist zu 90 Prozent ausgelastet – nurnoch in Terrarien für Notfälle ist Platz.
Dabei leidet das Tierheim selbst unter den hohen Energiekosten. DerGasabschlag für das gesamte Heim habe sich im November verdreifacht.«Wir sparen, wo es geht – und bei den Exoten geht es halt einfachnicht», so Reinhardt. Gerade die Reptilien bräuchten ein warmesGehege zwischen 25 und 28 Grad, eine Schlange benötige es mit 30 Gradnoch wärmer, sonst sterbe sie.
Insgesamt 206 Reptilien, darunter Schlangen, Echsen, Geckos und 160Schildkröten, befinden sich derzeit im Tierheim der Hauptstadt. DerenVermittlung sei nicht einfach, so Reinhardt.