Vier Migranten im Ärmelkanal gestorben
An der nordfranzösischen Küste sind vier Migranten bei dem Versuch, mit Schleuserbooten über den Ärmelkanal nach Grossbritannien zu gelangen, gestorben. Die Gendarmerie hatte zwei Tote geborgen, nachdem die Besatzung einer Kanalfähre einen im Meer treibenden Körper gesichtet hatte.
Das teilte die Maritime Präfektur in Calais mit. Am Mittwoch wurde am Strand von Calais ein weiterer Toter entdeckt. Dies berichtete die Zeitung «La Voix du Nord» unter Verweis auf die Präfektur.
Mehr als 60 Todesopfer dieses Jahr
Ausserdem meldete ein Fischer einen weiteren Toten, der im Meer trieb. In grosser Zahl überqueren Migranten den Ärmelkanal, um Grossbritannien zu erreichen. Oft unternehmen sie die Reise in kleinen und überfüllten Schlauchbooten.
Die Überfahrt ist gefährlich, auch weil der Meeresarm von vielen grossen Schiffen befahren wird. Bei den Überfahrten kommen immer wieder Menschen ums Leben. In diesem Jahr gab es nach der Zählung französischer Medien bereits 64 Tote.
Polizeiaktionen gegen Netzwerke von Schleusern, die den Menschenschmuggel über den Ärmelkanal organisieren, führten zu etlichen Festnahmen auch ausserhalb Frankreichs. Hohe Haftstrafen von bis zu 15 Jahren waren die Folge eines Prozesses gegen Schleuser am Dienstag im nordfranzösischen Lille.