Das Museum am Gardasee hat eine umfangreiche Sammlung des Dichters Gabriele D'Annunzio erworben.
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Das Denkmal für den Schriftsteller Gabriele D'Annunzio in der italienischen Stadt Triest. (Symbolbild) - dpa

Das Museum «Vittoriale degli Italiani» in Gardone Riviera am Gardasee hat die grösste Sammlung von Dokumenten, Manuskripten, Werkentwürfen und Briefen des italienischen Dichters Gabriele D'Annunzio (1863–1938) erworben. Am kommenden Samstag soll die Sammlung präsentiert werden. Dabei handelt sich um den grössten Erwerb von Dokumenten in der Geschichte des Vittoriale, das einst D'Annunzios Villa war und heute ein Museum beherbergt.

Ein erster Teil der Sammlung entstand in den 1930er-Jahren, als der Dichter noch lebte. Der norditalienische Unternehmer Lodovico Paglieri, Erbe einer bekannten Parfümdynastie, hatte die Werke von D'Annunzio seit seiner Jugend gelesen und geschätzt. In diesem kulturellen Klima wuchs sein 1934 geborener Sohn Mario auf, der von seinem Vater Lodovico die Leidenschaft für die Figur und das Werk von Gabriele d'Annunzio erbte.

Sohn Marios Hingabe an Memorabilia

Sohn Mario begann mit der Sammlung von Memorabilia D'Annunzios. Zur Sammlung gehören Partituren und vollständige Musikstücke, die alle für D'Annunzios Werke komponiert wurden, Manuskripte, Gedichte und Briefe, Notizen oder Spesenabrechnungen.

D'Annunzio zählte zu den schillerndsten Persönlichkeiten Italiens, war Schriftsteller, Dichter, Flieger – und schloss sich 1925 dem Faschismus von Benito Mussolini an. Der «Vittoriale degli italiani» («Siegesdenkmal der Italiener») am Gardasee war sein Wohnsitz. Das Gelände umfasst heute neun Hektar.

Die Geschichte des «La Prioria»

Das Gebäude, «La Prioria» genannt, war ursprünglich die Villa des deutschen Kunsthistorikers Henry Thode. D'Annunzio erwarb es einschliesslich Inventar – unter anderem eine 6000 Bände umfassenden Bibliothek, Bilder des deutschen Malers Franz von Lenbach sowie einen Steinway-Flügel von Franz Liszt – und liess es in der Zeit von 1921 bis 1938 ständig weiter ausbauen und erweitern.

Die «Prioria» war bis zu seinem Tod der Wohnsitz D'Annunzios, der hier auch den faschistischen Diktator Benito Mussolini empfing.

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