Volkswagen AG rechnet wegen Corona mit grossen Herausforderungen
Volkswagen präsentierte heute Dienstag gute Zahlen des letzten Geschäftsjahres. Der Blick in die Zukunft ist jedoch durch die Corona-Krise eher pessimistisch.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Umsatz im VW-Hauptmarkt wuchs um 4,5 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro an.
- Die Corona-Krise und die Konjunktur werden die grossen Herausforderungen für VW 2020.
Zufriedener Blick zurück, banger Blick nach vorn: Volkswagen hat ein insgesamt gutes Jahr hinter sich. Doch nun dürften Konjunktur und Corona-Pandemie dem deutschen Autokonzern 2020 das Leben schwer machen.
Auch die Töchter Audi und Porsche konnten sich verbessern. Mit Blick auf den weiteren Verlauf 2020 rechnet der weltgrösste Autokonzern aber mit deutlichen Folgen der Viruskrise. Konzernchef Herbert Diess warnte: «Die Corona-Pandemie stellt uns vor ungekannte operative und finanzielle Herausforderungen.»
Operatives Ergebnis von Volkswagen stieg
Das operative Ergebnis vor Sondereinflüssen stieg bei den VW-Pkw von 3,2 Milliarden Euro im Vorjahr auf nun 3,8 Milliarden Euro. Dies teilte das Unternehmen heute Dienstag bei der Vorlage der vollständigen Geschäftszahlen mit. Die Kosten zur Bewältigung der Dieselkrise blieben mit rund 1,9 Milliarden Euro ungefähr auf Vorjahresniveau. In diesem Jahr kommen weitere Ausgaben nach dem Vergleich für Dieselfahrer aus der Musterklage auf den Hersteller zu.
Der Umsatz der VW-Hauptmarke wuchs um 4,5 Prozent auf 88,4 Milliarden Euro. Die Verkäufe in etlichen Märkten gingen dagegen wegen der trüberen Konjunktur zurück. Parallel dazu fuhr 2019 VW die Milliarden-Investitionen in den Ausbau der Elektromobilität hoch.
So ergaben sich «Belastungen aus dem geringeren Absatz von Volkswagen-Pkw-Modellen. Anlaufkosten und Wechselkursen», die allerdings durch «Verbesserungen im Mix und in der Preispositionierung» ausgeglichen werden konnten. wie es hiess. Volkswagen steigert derzeit vor allem die Verkäufe neu eingeführter SUV-Modelle – die Stadtgeländewagen erzielen meist höhere Preise.
«2020 ist ein sehr schwieriges Jahr»
Die weitere Entwicklung der gesamtwirtschaftlichen Lage stimmt VW eher pessimistisch. «2020 ist ein sehr schwieriges Jahr», meinte Diess. Auch die konjunkturelle Situation mache ihm Sorgen.
Durch «eine enge Zusammenarbeit und gute Moral im Konzern wird es uns gelingen, die Corona-Krise zu bewältigen». Finanzvorstand Frank Witter erklärte, es sei noch «ungewiss, mit welcher Schwere und Dauer diese auch den Volkswagen-Konzern treffen wird. Eine verlässliche Prognose ist derzeit nahezu unmöglich.»
VW hatte in zahlreichen chinesischen Fabriken zwischenzeitlich die Produktion aussetzen müssen. Inzwischen soll sich die Lage in der Volksrepublik wieder etwas stabilisierter sein.