Volkswagen plant grossen Stellenabbau
Volkswagen plant einen Stellenabbau im grossen Stil. Bei seiner Kernmarke sollen in den nächsten fünf Jahren bis zu 7000 Arbeitsplätze wegfallen.

Das Wichtigste in Kürze
- Europas grösster Autobauer arbeitet bereits ein umfangreiches Sparprogramm ab.
- Der Konzern kündigt nun weitere Schritte an, um in der Zukunft zu bestehen.
- Es geht auch um Investitionen in neue Elektromodelle und Digitalisierung.
Grosser Stellenabbau bei Volkswagen. Der Konzern will bei seiner Kernmarke VW Pkw in den nächsten fünf Jahren zusätzlich 5000 bis 7000 Stellen streichen. Das teilte das Unternehmen heute Mittwoch mit.
Dazu will VW Routineaufgaben automatisieren und unter anderem auch damit ab 2023 eine Gewinnverbesserung von 5,9 Milliarden Euro jährlich erzielen. Stellen sollen beim altersbedingten Ausscheiden von Mitarbeitern nicht neu besetzt werden.
Investitionen in die Digitalisierung
Hintergrund ist, dass Volkswagen derzeit viel Geld in moderne IT-Systeme investiert. Das eröffnet Spielraum für das Management, über Stellenstreichungen Kosten zu sparen. Bereits seit einigen Tagen steht ein weiterer Personalabbau bei der Marke VW im Raum. Zudem will Volkwasgen die Modellvielfalt reduzieren und Materialkosten senken.
Mit den bisherigen Sparprogrammen habe VW bereits viel erreicht, sagte ein zuständiger Manager. «Aber wir müssen noch deutlich mehr tun, um die anstehenden Herausforderungen auch in der Zeit nach 2020 zu bewältigen.»
Volkswagen-Sparprogramm läuft bis 2020
Im Herbst 2016 hatte das Unternehmen mit der Arbeitnehmerseite bereits ein grosses Sparprogramm verabredet, das bis Ende 2020 läuft. Es sieht den weltweiten Abbau von 30'000 Stellen vor.
Im Gegenzug sollen 9000 Arbeitsplätze in Zukunftsbereichen wie der Softwareentwicklung neu entstehen. Betriebsbedingte Kündigungen sind bis 2025 ausgeschlossen. Das Programm sollte eine Ergebnisverbesserung von 3,7 Milliarden Euro ab 2020 bringen und die Produktivität der Werke deutlich erhöhen.
VW-Chef Herbert Diess will mit der neuen Sparrunde auch die Investitionen für den Schwenk zu Elektromodellen und Digitalisierung bezahlen. Die Marke VW verfehlte im vergangenen Jahr ihre Renditeziele. Vor allem weil die Probleme rund um den neuen Abgas- und Verbrauchstest WLTP viel Geld kosteten. Weil Zulassungen nach dem neuen Prüftest fehlten, konnte lange Zeit nur ein eingeschränktes Modellangebot verkauft werden.