Von Leihmutter ausgetragen: Babys in Ukraine warten auf Abholung
Viele ausländische Paare machen in der Ukraine Gebrauch von einer Leihmutter. Wegen der Corona-Krise warten dutzende Babys nun auf die Abholung ihrer Eltern.
Das Wichtigste in Kürze
- Viele ausländische Paare nutzen die Möglichkeit der Leihmutterschaft in der Ukraine.
- Wegen der Corona-Krise wurden viele Grenzen geschlossen und Flüge gestrichen.
- In Kiew warten deswegen rund 100 Babys darauf von ihren Eltern abgeholt zu werden.
In der Ukraine warten derzeit rund 100 von Babys darauf von ihren Eltern abgeholt zu werden. Von ihrer Leihmutter ausgetragen und abgegeben liegen sie in Kiew nun bereit. Wegen der Angst vor dem Virus wurden zahlreiche Grenzen geschlossen und Flüge gestrichen. Das macht es für die frischgebackenen Eltern unmöglich, ihr Kind abzuholen.
SRF berichtete über das Video von Biotexcom, einer Fruchtbarkeitsklinik aus Kiew. Die meisten der Paare, welche eine Leihmutterschaft hatten, sind aus den USA, aus Italien, Spanien, Deutschland oder China.
Bis sich die Corona-Beschränkungen wieder lockern, werden die Babys von den Pflegerinnen vor Ort umsorgt. Eine Pflegerin im Video erklärt, dass die Situation sehr schwierig sei, für sie sowie für die Eltern. Die Babys werden den Eltern zur Überbrückung online über Video gezeigt.
Nachfrage für Leihmutter in Ukraine hoch
In den vergangenen Jahren hat sich die Ukraine als eine Hochburg der Leihmutterschaft entwickelt. Vor allem auch, weil eine Leihmutter in vielen anderen Ländern verboten ist. In den vorderen Rängen mit dabei im Business ist auch die Firma Biotexcom. Im Interview gegenüber SRF sagt der Vertreter von Biotexcom: «Im Durchschnitt bringt jeden Tag eine unserer Leihmütter ein Kind auf die Welt».
Wegen der weltweiten Corona-Krise wird das Gesetz der Leihmutterschaft in der Ukraine nun angezweifelt und hinterfagt. Die Menschenrechtsbeauftragte des Parlaments verlangt, dass eine Leihmutterschaft nur noch für ukrainische Paare erlaubt ist.