Von Weizsäcker Mörder wollte Vater Richard (†94) töten
Der Sohn (†59) von Ex-Bundespräsident Richard von Weizsäcker (†94) wurde am Dienstag ermordet. «Allgemeinen Abneigung gegen die Familie» war das Motiv.

Das Wichtigste in Kürze
- Ein Mann tötete am Dienstag Fritz von Weizsäcker (†59).
- Gestern wurde er in eine psychiatrische Einrichtung eingeliefert.
- Als Motiv steht laut Staatsanwaltschaft «Hass gegen die Familie» im Vordergrund.
Die Nachricht schockierte am Dienstag ganz Europa: Fritz von Weizsäcker (†59) – Sohn des früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker – ist tot. Er wurde auf brutale Weise umgebracht, von einem Messer-Angreifer mit einem Stich in den Hals.
Der Angreifer wurde gestern Mittwoch in eine psychiatrische Einrichtung gebracht. Der Unterbringungsbeschluss wegen Mordes und wegen versuchten Mordes sei erlassen worden.

Man gehe davon aus, dass der 57-Jährige eine akute psychische Erkrankung aufweise, kommunizierte die Staatsanwaltschaft Berlin gestern Abend. Sein Motiv liege in einer «wohl wahnbedingten allgemeinen Abneigung des Beschuldigten gegen die Familie des Getöteten».
Wie die deutsche «Bild» weiss, habe der Täter schon vor 30 Jahren geplant, Weizsäcker zu töten. Das ursprüngliche Motiv: Der Angreifer sympathisiert mit dem vietnamesischen Volk. Und Richard von Weizsäcker, Fritz' Vater, war in der Geschäftsführung des Chemieriesen Boehringer Ingelheim tätig.
Diese Firma unterstützte einen amerikanischen Konzern bei der Herstellung von «Agent Orange». Das Entlaubungsmittel vergiftete im Vietnamkrieg Hunderttausende Menschen.
Fritz Angreifer habe in der Vernehmung angegeben, eigentlich Richard töten zu wollen, der sei jedoch gestorben. Deshalb musste wohl der Sohn für die kranken Pläne hinhalten.
Tatsache ist: Auch auf Richard von Weizsäcker gab es ein Attentat. Ein damals Unbekannter boxte ihn mit der Faust mitten ins Gesicht. Weizsäcker prellte sich die Nase, die Lippe platzte auf.