Waldbrände in Sibirien breiten sich weiter aus
Die seit Wochen anhaltenden Waldbrände in Sibirien haben sich weiter ausgebreitet.
Das Wichtigste in Kürze
- Rauch aus Jakutien erreicht laut Nasa inzwischen den Nordpol.
Vor allem in Jakutien, einer der am schwersten betroffenen Regionen, nahmen die Zahl der Waldbrände und ihr Ausmass zu, wie der russische Wetterdienst Rosgidromet am Montag meldete. Nach seinen Angaben stehen dort rund 3,4 Millionen Hektar Waldgebiet in Flammen. Viele der Feuer seien nur schwer zugänglich.
Laut der US-Raumfahrtbehörde Nasa hat der Rauch der Brände in Jakutien inzwischen den 3000 Kilometer entfernten Nordpol erreicht. Dies sei eine Premiere seit Beginn der Aufzeichnungen. Auf ihren Satellitenaufnahmen sei zudem zu sehen, wie dichter Rauch «den grössten Teil Russlands» bedecke.
Feuerwehr und örtliche Behörden in Jakutien hatten der Nachrichtenagentur AFP Ende Juli berichtet, dass sie für den Kampf gegen die gigantischen Feuer viel zu wenige Einsatzkräfte, Ausrüstung und andere Ressourcen hätten.
Umweltschützer machen dafür in erster Linie Moskau verantwortlich. Sie verweisen auf einen Regierungserlass aus dem Jahr 2015, der es den örtlichen Behörden erlaubt, Brände nicht zu löschen, wenn die Kosten dafür den geschätzten Schaden übersteigen oder wenn sie nur unbewohntes Gebiet betreffen.
Nach Berechnungen des russischen Greenpeace-Experten Alexej Jaroschenko haben die Waldbrände in Russland seit Jahresanfang bereits eine Fläche von 14,96 Millionen Hektar verwüstet. 2021 sei somit das schlimmste Jahr nach 2012. Jaroschenko brachte die zunehmende Zahl der Brände in Russland mit dem Klimawandel und dem «anhaltenden Niedergang» der staatlichen Forstverwaltung in Verbindung.