Regierungschef

Walisischer Regierungschef: Johnson bedroht Einheit des Königreichs

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Grossbritannien,

Der walisische Regierungschef Mark Drakeford hat den britischen Premierminister Boris Johnson als Gefahr für den Zusammenhalt des Landes kritisiert.

ARCHIV - Der walisische Regierungschef Mark Drakeford. Foto: Ben Birchall/PA Wire/dpa
ARCHIV - Der walisische Regierungschef Mark Drakeford. Foto: Ben Birchall/PA Wire/dpa - sda - Keystone/PA Wire/Ben Birchall

Das Wichtigste in Kürze

  • «Der Premierminister ist derjenige, der am meisten zum Auseinanderbrechen des Vereinigten Königreichs beiträgt», sagte Drakeford der Deutschen Presse-Agentur.

Die Haltung von Johnsons konservativer Regierung zu starken Landesparlamenten in Wales, Schottland und Nordirland sei «feindlich und unterminierend», sagte Drakeford weiter.

Premierminister Johnson hatte jüngst vor allem mit Blick auf die schottische Unabhängigkeitsbewegung gesagt, die Verlagerung wichtiger Rechte auf die Landesparlamente - die vor gut 20 Jahren eingeführte «Devolution» - sei ein «Unglück» und der «grösste Fehler» von Ex-Ministerpräsident Tony Blair gewesen. Kritiker werfen Johnson vor, er wolle die Corona-Krise nutzen, um den Griff der Zentralregierung in London auf die Landesteile Schottland, Wales und Nordirland wieder zu stärken. Der grösste Landesteil England hat kein eigenes Parlament.

Drakeford betonte, dass es in Wales im Gegensatz zu Schottland keine nennenswerten Unabhängigkeitsbestrebungen gebe. Es gebe aber eine starke Mehrheit, die für starke Machtbefugnisse des Regionalparlaments sei. Wenn Johnson diese Dezentralisierung untergrabe, «verlieren die Menschen das Vertrauen, dass die Regierung des Vereinigten Königreichs eine Regierung ist, die eine Perspektive für das Vereinigte Königreich hat, die für Menschen in Wales attraktiv ist», sagte Drakeford. Wales hat gut drei Millionen Einwohner, das sind weniger fünf Prozent der Bevölkerung des Vereinigten Königreichs.

Beim Brexit-Referendum 2016 hatte eine knappe Mehrheit der Waliser für den Austritt aus der EU gestimmt. Drakeford betonte, dass die Regierung in Cardiff damals zum Verbleib in der Gemeinschaft geraten habe. «Und nichts, was ich seitdem erlebt habe, lässt mich glauben, dass das ein schlechter Rat war», sagte der Politiker der britischen Oppositionspartei Labour.

Kommentare

Weiterlesen

Zermatt
59 Interaktionen
Wegen Steinschlag
sbb
98 Interaktionen
1. Klasse ohne Ticket

MEHR IN NEWS

Sisikon UR
Sisikon UR
Berghütte Schnee Pseudo Alpinisten
3 Interaktionen
Wirt eingeschneit
Bäckerei peter
1 Interaktionen
Grund bekannt gegeben
Leben
Neu-Delhi

MEHR REGIERUNGSCHEF

Vor Vance-Besuch in Grönland
4 Interaktionen
Grönland
Yunus
3 Interaktionen
Regierungschef Yunus
Múte B. Egede
3 Interaktionen
Laut Regierungschef
Múte B. Egede
14 Interaktionen
Zu Trump

MEHR AUS GROSSBRITANNIEN

Harry und Meghan
18 Interaktionen
Brisant
David Beckham
25 Interaktionen
Ganz wie Papa
Manchester United
3 Interaktionen
2:4 – 5:4!
King Charles Camilla
38 Interaktionen
«Problem»