Bummeln mit Abstand und Maske - Weihnachtsmärkte öffnen
Im zweiten Corona-Jahr ist die Republik beim Thema Weihnachtsmärkte geteilt: Während in Dresden und Nürnberg die berühmten Märkte ausfallen, gehen sie in Köln, Hamburg oder auch Berlin nun los.
Das Wichtigste in Kürze
- Glühwein, Mandeln, Kunsthandwerk - aber nicht für alle: Am Montag nach Totensonntag haben viele Weihnachtsmärkte in Deutschland mit Kontrollen oder Maskenpflicht begonnen.
In Teilen der Republik blieben die Märkte am traditionellen Eröffnungstag aber auch ganz geschlossen.
Das Land ist gespalten: Berühmte Märkte wie Nürnberg, Dresden und München wurden wegen hoher Corona-Zahlen kurzfristig abgesagt. In einigen Städten wie Essen, Duisburg, Dortmund, Düsseldorf oder auch Freiburg sowie Teilen Berlins und Hamburgs laufen längst Märkte.
Regelungen von 3G bis 2G
Am Montag kamen nun noch einige grosse und bekannte Märkte hinzu, darunter die Weihnachtsmärkte in Berlin an der Gedächtniskirche, am Roten Rathaus und am Gendarmenmarkt - oder auch am Kölner Dom. Ausserdem sollten die Märkte in Frankfurt am Main, Kiel, Lübeck oder auch Karlsruhe starten.
Je nach Bundesland und Aufbau der Märkte, die zum Teil eingezäunt sind, gelten strenge Regeln, von 3G (Besucher müssen geimpft, genesen oder negativ getestet sein) bis 2G (nur Geimpfte oder Genesene).
Auf dem Berliner Gendarmenmarkt galt etwa 2G, alle Besucherinnen und Besucher mussten Impf- oder Genesenen-Nachweise vorzeigen. Dadurch bildete sich ab 11.00 Uhr eine Schlange. Zusätzlich trugen viele Menschen freiwillig Masken. Auf anderen Weihnachtsmärkten wie vor dem Roten Rathaus und an der Gedächtniskirche nahe dem Ku'damm gibt es eine Maskenpflicht, dafür werden keine Impfnachweise benötigt.
In Hamburg öffnete am Montag nach coronabedingter Zwangspause im vergangenen Jahr nun etwa der historische Roncalli-Weihnachtsmarkt auf dem Rathausmarkt wieder. Losgehen sollte der Weihnachtsmarkt auch am Gänsemarkt, in Eppendorf und in der Hafencity. Ausserdem sollte der schwul-lesbische Weihnachtsmarkt «Winter Pride» in St. Georg starten.
In Bremen und Hannover gibt es als Vorsichtsmassnahme weniger Stände als sonst, sie wurden über eine grössere Fläche verteilt. Das Bummeln über die Märkte soll uneingeschränkt möglich sein. An Ständen mit Bewirtung gilt jedoch in Bremen die 3G-Regel. In Hannover ist die Regelung strenger: Bewirtet werden nur Geimpfte oder Genesene (2G).
Corona-Regeln wurden nochmal verschärft
In anderen Teilen Deutschlands gab es am Montag derweil auch weitere kurzfristige Entscheidungen. So sind etwa in Rheinland-Pfalz die Corona-Regeln für einzelne Weihnachtsmärkte verschärft worden: In Ludwigshafen haben von diesem Dienstag an nur Geimpfte und Genesene Zutritt zu umzäunten Flächen, wie die Kongress- und Marketing-Gesellschaft am Montag mitteilte. Der Weihnachtsmarkt dort ist bereits seit knapp zwei Wochen geöffnet.
In Kaiserslautern werden die Glühweinstände eingezäunt, in dem Bereich gilt dann ebenfalls 2G, wie die Stadtverwaltung am Montag mitteilte. Voraussichtlich ab Dienstag sollen nach Kontrolle des Nachweises Zugangsbändchen verteilt werden. Auch für andere Weihnachtsmärkte wie etwa in Mainz, Koblenz und Trier wurden bereits 2G-Regelungen oder eine Maskenpflicht angekündigt.
In Brandenburg droht Weihnachtsmärkten kürz nach Eröffnung bereits das Aus. «Weihnachtsmärkte sollen nicht eröffnet, beziehungsweise bestehende wieder geschlossen werden», teilte die Landesregierung mit. Die Verordnung soll ab Mittwoch gelten - am Dienstag will das Kabinett über schärfere Corona-Regeln entscheiden.
Auch in Stuttgart kommt das Aus für Budenzauber und Glühwein: Baden-Württembergs Landeshauptstadt hat am Montagabend ihren Weihnachtsmarkt abgesagt. «Wir haben alles versucht, den Weihnachtsmarkt zu ermöglichen. Nachdem heute aber andere grosse Weihnachtsmärkte in der Region, gerade auch der Barockweihnachtsmarkt in Ludwigsburg und der Mittelalterliche Weihnachtsmarkt in Esslingen, abgesagt wurden, ziehen wir die Notbremse», sagte Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU).
Andernfalls wäre aus Stuttgarter Sicht der Besucherandrang unter Corona-Bedingungen voraussichtlich nicht mehr kontrollier- und beherrschbar gewesen.