Weitere Entlassungen nach Korruptionsskandal in der Ukraine
In der Ukraine hat die Regierung zurzeit mit einer Reihe von Korruptionsskandalen zu kämpfen. Nun wurden weitere hohe Persönlichkeiten entlassen.
Das Wichtigste in Kürze
- Präsident Selenskyj hat mehrere ukrainische Gouverneure und Vizeminister entlassen.
- Grund dafür ist eine Reihe von Korruptionsskandalen.
- Die Entlassungen sollen wohl einen Imageschaden des Landes verhindern.
Nach Korruptionsskandalen hat die ukrainische Regierung dem Rücktritt von mehreren Gouverneuren zugestimmt und vier Vizeminister entlassen. Davon betroffen sind die Gebiets-Leiter von Sumy, Saporischschja, Kiew und Dnipropetrowsk. Darüber informiert Oleh Nemtschinow, Leiter des Regierungsapparats im Ministerrang, am Dienstag auf dem Nachrichtendienst Telegram. Somit wurde die formelle Entlassung durch Präsident Selenskyj bestätigt.
Kurz zuvor wurde der Vize im Präsidentenbüro, Kyrylo Tymoschenk, entlassen. Olexij Kuleba, bisheriger Gouverneur des Gebiets Kiew, könnte seine Nachfolge antreten.
Seit Sonntag wurden damit bereits drei Stellvertreter im Ministerium für Regionalentwicklung und jeweils ein Vize im Verteidigungsministerium und Sozialministerium entlassen. Ebenfalls geschasst wurde ein Vize des Generalstaatsanwalts.
Ukraine kämpft mit Korruptionsskandalen
Der Entlassungswelle ging eine Reihe von Korruptionsskandalen voraus. Dabei ging es um Schmiergelder, die Veruntreuung von Hilfsgeldern sowie das Zuschanzen von Bauaufträgen und Luxusreisen.
Präsident Wolodymyr Selenskyj versucht offenbar mit einem Rundumschlag den Imageschaden zu minimieren. Nach dem russischen Einmarsch vor elf Monaten wird der ukrainische Staatshaushalt gut zur Hälfte aus dem Ausland finanziert.
Im Juni erhielt die Ukraine den Status eines EU-Beitrittskandidaten. Verbunden sind damit auch Auflagen bei der Korruptionsbekämpfung. Bereits vor dem Krieg galt die Ukraine als eines der korruptesten Länder Europas.